Samstag, 23. Dezember 2017

Frohe Weihnachten



Es ist soweit. Geschenke sind verpackt und warten im Dachboden auf ihren Einsatz. Der Baum steht geschmückt im Wohnzimmer. Das Festmenü ist geplant, alles eingekauft, das Haus schläft, es ist ruhig.

Es gibt wohl kein Fest im Jahreskreis, wo mein Kopfkino und die Realität derart auseinander driften. Im Kopfkino sehe ich dicke Schneeflocken vom Himmel fallen, die Landschaft ist weiß verschneit, es ist kalt und im Haus ist es gemütlich. Die Zimmer sind hübsch weihnachtlich dekoriert, es duftet nach Äpfeln, Zimt, Mandarinen. Wir lümmeln in dicken Winterpullis und warmen Stricksocken auf der Couch, spielen, hören Weihnachtslieder, ich lese den Kindern vor, es gibt Tee und Kekse und es ist einfach herrlich gemütlich.

In der Realität? Der vorgestrige Regen hat die letzten Schneeflecken endgültig weg gewischt, es hat 13 Grad, Sonnenschein. Zwischen der hübschen Weihnachtsdeko tümmeln sich Schaufelradbagger, Müllauto und Co. Die Herren Koko, Knopf und Zwiebale streiten in einer Tour. Im Minutentakt höre ich "Mama, der hat mich gehaut", abwechselnd mit Geweine, Gekreische und Gezeter. Der süße Knopf hat aus den hintersten Reihen die CD mit "Stups, der kleine Osterhase" hervorgeholt und spielt diese in Abwechslung mit den größten Partyhits nonstop. Von den schönen Weihnachtsliedern hält er nicht viel. Der Koko zickt bei den Hausaufgaben und ist generell genervt von jedem.


Ich schalt jetzt aber einfach das Kopfkino an, die CDs mit den Sommerhits sind versteckt, meine Weihnachtslieder laufen, neben mir steht ein Punsch und ich erinnere mich an die Freude und das Staunen, als die drei Herren letztes Jahr den Christbaum sahen und wie sie sich über das gemeinsame Feiern am heiligen Abend freuten. Dafür lohnt sich jeder Stress!

Wir wünschen Dir ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein paar erholsame Tage!



Diese Kekse waren heuer das Geschenk für die Freunde der drei Buben. Ein kleiner Tipp: ich backe hierfür keinen Lebkuchen, sondern nehme mein übliches Keksrezept, ersetze 20 g Mehl durch Backkakao und gebe noch 2 TL Lebkuchengewürz dazu.


Montag, 18. Dezember 2017

Nach dem Nikolaus ist vor dem Christkind


Für alle die neugierig sind, s'Zwiebale hat noch alle Schnuller (die ganze Story gibt es hier zum Nachlesen), der Nikolaus hat sie nicht bekommen. Zumindest weiß der kleine Herr jetzt, dass er sie auch nicht dem Christkind schenkt. Wenn der Knirps auch sonst behauptet, schon soooo groß zu sein, bei dem Thema sagt er von sich selber "Ich bin noch klein, ich brauch den Schnulli noch."

Monsieur Koko ist sehr bescheiden - 3 Sachen wünscht er sich. Lego Technik Flughafenfeuerwehr, Die 3 ??? Detektivkoffer und eine DVD - Chuggington (Züge). Dem süßen Knopf ist das alles ziemlich egal, hauptsache eine Musik CD ist dabei und damit ist er schon so rundum glücklich und zufrieden. S'Zwiebale wusste auch noch nicht so recht, was er denn mit dem Brief ans Christkind (großzügigerweise vom Herrn Koko gezeichnet) anfangen sollte. Da hat der große Bruder dann ganz uneigennütz (hüstl ;-) ) sehr subtil gefragt. "Magst Du nicht auch eine Chuggington DVD?" "Jaaaa!" "Magst Du nicht eine Feuerwehr?" "Jaaaaaa!" "Magst Du für Deine Puppe einen Rucksack?" "Jaaaa!"
So füllte sich jetzt der Wunschzettel und wurde höchstpersönlich vom Koko aufs Fenster geklebt.

"Ich klebe ihn ganz weit oben hin, dann muss das Christkind gar nicht landen und kann im Vorbeifliegen den Brief schnappen." meinte er ganz stolz. Danke mein Sohn, spätnachts am wackeligen Hocker stehend und den Brief vorsichtig von dem ca. Kilo Tixo  entfernend und stattdessen fünf Schokoschneemänner platzierend, war ich von der Idee nicht so angetan. Das Fräulein C. hat nämlich Höhenangst und da reicht auch ein Hocker.

Das Thema Christkind und Nikolaus war somit fürs erste mal erledigt. Ein paar Tage später hatte s'Zwiebale ziemlich genaue Vorstellungen, was er sich vom Christkind wünscht. Er saß am Klo (Novum!!!!) und jetzt braucht es eine kleine Vorgeschichte.
S'Zwiebale ist ein kleiner Knirps, auch für seine 3,5 Jahre eher klein. Und sein "bestes Stück" ist auch noch eher klein. Und man muss schon sehr acht geben, dass es ins Klo runter hängt, weil sonst spritzt alles raus. (Mamas von kleinen Buben verstehen mich jetzt sicher). Ich erklär also mal wieder, dass er aufpassen soll und bekomme zur Antwort.
"Mama, ich brauch ein größeres Zipferl. Müss ma einkaufen." Ich (noch ganz ernst): "Das kann man leider nicht einkaufen." S'Zwiebale: "Dann wünsch ich mir das vom Christkind!"


Na, da bin ich aber mal neugierig.
Kulinarisch erfüllen diese süßen kleinen Waffelcookies auf jeden Fall jede Wünsche. Das ist die perfekte Winterjause!


Rezept für ca 22 Waffelcookies
120 g weiche Butter
2 Eier
225 g Mehl (z.B. Dinkelmehl)
25 g gemahlene Haselnüsse
1/2 TL Backpulver
2 TL Spekulatius- oder Lebkuchengewürz
160 g brauner Zucker
Staubzucker
Fett fürs Waffeleisen
belgisches Waffeleisen

glutenfreie Version: 100 g Buchweizenmehl, 100 g Hirsemehl, 25 g Kartoffelstärke, 1/2 TL gemahlene Flohsamenschalen

Alle Zutaten in eine große Schüssl geben und zu einem Teig kneten. (zuerst mit dem Mixer, dann mit der Hand. Der Teig ist von der Konsistenz her wie ein Keksteig.
Teig zu Kugeln formen. Meine waren ca Walnussgroß.
Waffeleisen erhitzen und bei Bedarf mit etwas Fett auspinseln.
Je eine Teigkugel mittig aufs Waffeleisen setzen.
Waffelcookie goldbraun backen
auskühlen lassen
mit Staubzucker bestreut servieren






Samstag, 2. Dezember 2017

Vom Nikolaus & der Schnullerfee

Bei uns kommt der Nikolaus schon am Sonntag. Es ist zwar erst der 3.12., aber aufgrund von Termin-Troubles besucht uns der Herr N (wie wir Erwachsenen ihn verschwörerisch nennen) exakt um 13.15, 3.12. Warum ich das weiß? Weil ich als Fräulein C (= Christkind) einen guten Draht zu ihm habe. ;-)

Wir sind jedenfalls bereit. Der erste Schnee fiel flockengroß, es ist kalt genug, dass die Wiese und die Bäume weiß sind, die Kinder sind aufgeregt und schwirren wie wilde Schneeflöckchen im und ums Haus herum.
S'Zwiebale hat großes vor. Er will seine Schnuller dem Nikolaus schenken. Dafür hätte er gerne einen großen Traktor. Wobei, je näher der Tag X rückt, desto unsicherer wird er. Heute hat er schon erklärt, dass er ja noch recht klein ist und den Schnuller braucht. Einen, aber auch nur einen einzigen könnte er vielleicht ja dem Nikolaus schenken. Mein Argument, dass es dann aber vielleicht auch nur ein Rad vom Traktor gibt, ließ ihn kurz nachdenken. Ausgang ungewiss.... Ich werde Euch berichten.

Erstaunlich fand ich, was sich der kleine Herr so gemerkt hat. Letztes Jahr hat er so richtig bewusst das erste Mal Schokolade wahrgenommen. Vom Herrn N überreicht, war es das Highlight. Mehr hätte es zur Glückseligkeit nicht gebraucht. Immer wieder übers Jahr verteilt kam die Aussage: "Schokolade geschenkt kommt, vom Nikolo". Und so griff ich Ende September zu pädagogisch verwerflichen Methoden und schimpfte den nicht und nicht folgenden Zwiebale. "Du, wenn Du weiterhin so schlimm bist, kommt der Nikolaus dann aber nicht zu Dir." Wir waren gerade am Heimweg vom Kindergarten und ich maximal genervt. Seine Antwort: "Kirche, schauen gehen!" Ich war baff, denn der Besuch des hl. Nikolaus in der Kirche lag ja ziemlich weit zurück und der Kleine war gerade mal 2 1/2 gewesen. Die Wirkung meiner Aussage war zumindest für die nächsten Tage sehr erfolgreich; nur am Zeitmanagement müssen wir noch warten. "Ich brav, Anton brav, Nikolaus kommt." "Ja." (ich frohlockend über diese Erkenntnis des Jüngsten). "Ich jetzt brav bin. Wo ist Nikolaus?" ... weitere Kommentare sinnlos.

Monsieur Koko hat seine Schnuller übrigens der Schnullerfee anvertraut und einen großen Bagger bekommen. Beim Knopf ging das irgendwie so nebenbei und unbewusst. Er hatte seinen Schnuller an einem Sonntag so zerbissen, dass er nicht mehr zu benützen war. Ersatz war nicht im Haus und das war es dann. Wochen danach fiel meinem Mann und mir auf, dass die Schnullerfee ja noch gar kein Geschenk vorbei gebracht hat. Dem Knopf ist das nicht so wichtig, aber wir wollten Gerechtigkeit. Also haben wir ihm lang und breit erklärt, dass er ja jetzt schon so ein großer Bub ist und keinen Schnuller mehr braucht und dass die Schnullerfee ihm ein Geschenk bringt. "Was möchtest Du denn?" Seine Antwort: "Schnuller". Klare Ansage, oder?

Wir vertreiben uns die Zeit bis zum Herrn N und dann bis zum Fräulein C mit Keks-Essen. Eine kleine Auswahl zeige ich heute. Welches ist euer Favorit?
Eine besinnliche Adventzeit wünscht Euch
Koko, Knopf und s'Zwiebale!












Montag, 13. November 2017

Das Leben in 4:24

Berndorf, die Kleinstadt in der wir leben ist eine 15 Minuten-Stadt. In 15 Minuten bin ich zu Fuß überall. Wien, wo wir früher wohnten, ist eine Halbe-Stunden-Stadt. Fast alle Treffpunkte, Freunde, Aktivitäten waren in 30 Minuten erreichbar (mit den Öffis!). Paris, wo ich vor langer, langer Zeit mal zwei Studienjahre verbrachte, ist eine 45-60 Minuten-Stadt. Ich habe mir schon immer gerne die Zeit so ein bisschen eingeteilt, weil ich gerne pünktlich bin.
Dass mein Alltag aber im 4 Minuten 24 Sekunden, bestenfalls in 4 Minuten 49 Sekunden getackt sein würde, hätte ich nicht gedacht.

Vor langer, langer Zeit, war mal das Lieblingslied vom Süßen Knopf dieses hier. Nach 3:19 musste ich den Repeat-Knopf drücken, er wollte es nämlich in einer Tour hören. Zum Glück fand ich dann am CD Player die Wiederholungseinstellungstaste und mein Leben war wieder stressfreier. Kurze Zeit später konnte der Süße Knopf den CD Player sowieso allein bedienen. Vor, Zurück, Pause, CD raus, neue CD rein.... alles kein Problem. Und sollte er noch lernen, auf die Bedürfnisse seines Publikums etwas mehr einzugehen, dann steht dem Beruf DJ nichts mehr im Wege. (Weil wenn es draußen 30 Grad hat und der schönste Sonnentag ist, findet nur er "leise rieselt der Schnee" & Co spannend und ganz ehrlich hält sich meine Begeisterung zur Zeit für "Stups, der kleine Osterhase" eher in Grenzen.)

Das funktionierte jetzt gut, bis,...., ja bis ich anfing, Youtube so richtig zu entdecken und mir vermutlich aus einer sentimentalen Laune heraus, Videos aus meiner Jugendzeit anzuschauen. Die Herren Koko, Knopf und Zwiebale waren begeistert. Bewegte Bilder! Und Musik! Das Paradies! (der alltägliche Konsum vom Fernsehen beschränkt sich nämlich auf 1-2 Folgen Feuerwehrmann Sam oder Bob oder 3 Folgen Barbapapa auf DVD und für den Koko gibt es hin und wieder einen "home Kino-Abend")

Neben meinen guten alten Songs gesellten sich neue hinzu und Monsieur Koko ist jetzt riesen Fan dieses Liedes, weil es so schön glitzert, wenn die Ruder ins Wasser gleiten. ;-)

Der Knopf hingegen liebt diess Lied. Und will es immer und immer wieder anschauen. 4:24 und ich muss wieder beim PC stehen und auf "nochmal" drücken. Wenn ich Glück habe, will er auch dieses Lied hören und sehen. Da habe ich dann großzügige 4:49 Zeit, bis ich wieder beim Computer sein muss. Wobei das auch mein Lieblingsvideo ist und ich auch mindestens eine Runde schauen muss.

In 4:24 geht sich erstaunlich viel aus - Klo gehen, Waschmaschine im Keller befüllen, dem Zwiebale die Nase putzen, ihm die Windel wechseln, die Rechnungen vom Koko kontrollieren, wichtige News auf Facebook checken, Essen in Etappen kochen, dem Zwiebale die Schuhe fürs rausgehen anziehen, ...
Und was sich zum Glück auch ausgeht, ist, diese herbstlichen Madeleines zu genießen und ein paar Schlucke Tee dazu.




Kann mir übrigens bitte jemand den Repeat Knopf bei Youtube zeigen? Weil in 4:24 geht sich auch so einiges nicht aus. ;-)


Herbstliche Birnen-Walnuss-Madeleines (für ca 24 Madeleines)

165 g Mehl
20 g geriebene Walnüsse
100 g brauner Zucker
1 TL Backpulver
1/2 Tl Zimt
Prise Salz
35 g Butter
115 ml Milch
87 g Birnenmus (entweder eine Birne schälen, weichdünsten, pürrieren oder ein Babygläschen verwenden - ich habe das Babygläschen verwendet)

in der glutenfreie Variante habe ich verwendet:
60 g Hirsemehl
60 g Buchweizenmehl
25 g Kartoffelstärke


Backrohr auf 175 Grad vorheizen
Madeleineform fetten und mit Mehl (glutenfreies!) bestäuben
Mehl, geriebene Walnüsse, Zucker, Backpulver, Zimt, Prise Salz in einer Schüssel vermischen
Butter schmelzen
geschmolzene Butter mit Milch und Birnenmus vermischen
flüssige Zutaten zu den trockenen geben
mit Kochlöffel kurz vermischen, bis alle Zutaten gerade vermischt sind
bei der glutenfreien Version zwei, drei Minuten warten, der Teig quillt etwas nach und ist erst dann zum Weiterverarbeiten geeignet.
Teig in einen Spritzbeutel füllen und in die Form spritzen
15 min backen
auskühlen lassen
mit Staubzucker bestreut genießen
in 4:24! ;-)



Nachtrag zu Monsieur Kokos Lieblingslied: ich habe gefühlte Stunden mit ihm vorm PC verbracht, um ein passendes Standbild von Robbie Williams und Marc Owen zu haben. Mit diesem Ausdruck marschierte er dann zum Frisör - weil genau so eine Frisur wollte er auch! Und musste leider schon in seinen jungen Jahren die Erfahrung machen, dass das nicht so funktioniert. Statt dem stylishen Seitenscheitel hängen seine einfach nur in die Stirn. Was ihm zum Glück komplett egal ist. ;-)

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Gruseln für Fortgeschrittene

Wie gesagt, ich nähere mich der Thematik ganz vorsichtig (z.B. hier ). Jetzt war Monsieur Koko aber auf einer Grusel-Geburtstagsparty eingeladen und ich hab dem Geburtstagskind versprochen, etwas Süßes, aber Gruseliges mitzubringen. Und nachdem das Geburtstagskind ein wirklich, wirklich guter Freund vom Koko ist und ich das Geburtstagskind auch sehr gern hab, wagte ich mich an Gruseliges.

Und dann schlummerten diese Fotos ein Jahr im Archiv und letzthin tauchte ein Erinnerungsstück von der Grusel-Geburtstagsparty 2016 auf und ich erinnerte mich an meine Augen Cake-pops.


Augen Cake pops! Gruselig. Wobei ich gestehen muss, dass die Kinder eine Mordsgaudi hatten und ohne Probleme in die Augen bissen. Ich nicht. Aber wie gesagt, ich bin immer noch kein Fan von Halloween.


Ziemlich gruselig war auch der Partygast aus 2016, der vor ein paar Tagen hier auftauchte. Monsieur Koko hatte neben Süßigkeiten auch zwei gruselige Plastikgesellen als Geschenk und Erinnerung bekommen. Ihr seht sie hier am Bild - Spinne und Kakerlake. Wir hatten eine zeitlang einen Spaß diese Tiere irgendwo zu platzieren und zu warten, bis sich jemand erschreckte (vielleicht schlummert ja doch noch ein kleiner Halloween Fan in mir ;-) ). Aber irgendwann gerieten sie in Vergessenheit.

Die Spinne saß weiterhin am Nachtkästchen vom Koko - "weil sie so schön glitzert" und die Kakerlake verschwand - aus den Augen aus dem Sinn.
Vor ein paar Tagen habe ich das Bett vom Koko verstellt, um endlich mal wieder darunter zu saugen. Dazu muss ich sagen, dass das ein Bett mit Schubladen ist, also der Boden nicht frei zugänglich ist. (nur um meine Ehre als Hausfrau zu retten, hüstl)

Wuah! W U A H! Ich wollte schon das ganze Haus zusammenschreien (es war aber niemand da). Eine Kakerlake! Eine KAKERLAKE bei uns???!!!!. Ha, musste ich lachen, als ich meinen Irrtum bemerkte.

Jetzt wartet das Plastiktier auf seinen weiteren Einsatz. ;-) Und Euch ein schönes gruseliges Halloween!


Augen Cake pops:

für 7-8 Stück

145 g Kuchen (Rührkuchen oder auch gerne gekaufte Madeleines)
30 g Mascarpone
weiße Kuchenglasur
Rollfondant
Lebensmittelfarbe (Pulver)


Den Kuchen fein zerbröseln
Kuchenbröseln in den Kühlschrank stellen und gerne ein paar Tage dort stehen lassen. (So gelingen die cakepops perfekt, man kann diesen Schritt auch auslassen)
20 g Mascarpone zu den Bröseln kneten
nach und nach die restlichen 10 g dazu geben, sodass eine feste Masse entsteht, die gut zusammenhält. Je nach "Saftigkeit" eures Ausgangskuchens braucht ihr hierfür etwas mehr oder weniger.
Masse zu Kugeln formen und in den Kühlschrank geben
Kuvertüre erhitzen
7 Lollipop Stiele in die Kuvertüre tauchen - ca 1 cm - und trocknen lassen
Kugeln aus dem Kühlschrank nehmen
Kugeln der Reihe nach auf  die Stiele stecken und in die Kuvertüre tauchen, drehen, überschüssige Glasur tropft so ab
zum trocknen in ein Glas stellen
Bei Bedarf zwischendurch die Kuvertüre umrühren
Cakepops vollständig trocknen lassen
Aus Rollfondant die Augen herstellen, mit Zuckerkleber befestigen
Blutspuren mit Lebensmittelfarbe aufmalen (ich löse etwas rotes Farbpulver in Alkohol auf und male dann die "Dekoration".

Ein schaurig schönes Vergnügen!



Montag, 23. Oktober 2017

Der Knopf ist 6!

Manchmal halte ich im Alltagstrubel inne und denke mir, wo ist denn nur die Zeit geblieben? Jetzt ist der süße Knopf schon 6! Über 1,10 Meter groß, mit Schuhgröße 30 und einem ebensolch großen Sturschädel.
Heute war so ein verregneter Tag und meine Sporteinheit ("hüstl, flottes Spazierengehen) eher kurz und dann habe ich mich endlich, ENDLICH, aufgerafft, den dicken Ordner mit Befunden, Diagnosen, Anträgen usw. vom Knopf zu sortieren. Ehrlich gesagt, ich habe es mir leicht gemacht: ich habe den Inhalt in "alt" und "neu" geordnet.

Jetzt stehen da 2 Ordner, der eine ("alt") ist prall gefüllt mit Erinnerungen. Da sind Fotos vom Knopf auf der Intensivstation, die Schulungsunterlagen zur Wiederbelebung & Beatmung, erste Kontakte und Infos rund um das Down Syndrom. Rund um den Geburtstag vom Knopf verdränge ich diese Bilder immer recht erfolgreich, aber heute sind sie präsent. Wie er da auf der Intensivstation lag und nicht einmal 24 Stunden nach seiner Geburt operiert werden musste. Wie ich ihn das erste Mal mit 3 Wochen im Arm halten konnte,... Es sind technokratisch wirkende Anträge zur mobilen Kinderkrankenpflege, Frühförderung, Anträge auf den Behindertenpass, etliche Gutachten und Diagnostiken im Ordner. Und in mir drin.

Es sind wunderbare Momente in mir drin und so anstrengende. Ich war noch nie ein Freund der Aussage, dass Kinder mit Down Syndrom ja so lieb und herzig sind. Gut gelaunt und fröhlich seien sie ja auch immer. Nöp, meine Lieben, so ist das nicht. Ganz ehrlich? Luis Behinderung führt mich oft an meine Grenzen und darüber hinaus und ich habe oft keine Ahnung, wie wir das alles schaffen sollen. Und dann gibt es diese Momente, da könnte ich vor Stolz und Freude platzen. Wie konzentriert und wissbegierig er lernt, wie begeistert er den Tisch deckt und die Speisen serviert (ich weiß, das ist nur eine Phase, aber ich genieß sie ;-) ), wie er sich langsam seine Umwelt erobert hat und jetzt schon mit seinen Brüdern das Baumhaus beklettert, in Löchern in der Erde gräbt, begeistert mit seiner Anna spielt, wie fürsorglich er seinen größeren Bruder tröstet, wenn ich mit ihm mal wieder zu fest schimpfe,...
Und wie begeistert er sich freuen kann! Über Kleinigkeiten! Eigentlich hätte die Sprühkerze auf der Torte gereicht. ;-) So, so toll war das!

Danke an Luis Freunde und deren Eltern, die mit Luis so ein wunderbares Fest gefeiert haben. Es ist nicht selbstverständlich, aber einfach fantastisch, wie offen Luis aufgenommen wird. DANKE!

Und lieber Luis, wenn Du das später mal liest, wir haben Dich lieb!
Wir finden es fantastisch, wenn Du als erster "ich auch" schreist und dann, wenn das geforderte am Teller liegt "bäh, nein" rufst.
Wir können gar nicht genug bekommen von Deinem Kichern, wenn du etwas Lustiges (und meistens ist es nur für dich lustig) spielst.
Wir bewundern Deine Wissbegierigkeit und Deinen Lernwillen!
Wir sind so stolz, wie toll Du liest, die Buchstaben kannst und dir jetzt langsam die Zahlenwelt eroberst.
Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass Du irgendwann mal keine Windeln mehr brauchst. ;-)
Und wir freuen uns, dass Du jetzt so ein fleißiger Fußballer im ortsansässigen Fußballverein bist.
Süßer Knopf, genieße dein letztes Jahr im Kindergarten, liebe das Leben und feiere immer ganz tolle Feste!

Zum 6. Geburtstag gab es eine Feuerwehrfeier! Natürlich mit "Feuer Sam" (laut Luis). Die Figur hat eine Freundin von mir aus Fondant modelliert, der Rest stammt von mir.


Susanne fertigt diese Figuren auf Bestellung an. Interesse? Hier findest Du Ihren Kontakt.





Montag, 16. Oktober 2017

Der perfekte Seelentröster ...

... für alle großen und kleinen Wehwehchen und er eignet sich wohl auch als Bezahlungsmittel für das nationale Einsatzkommando, das Monsieur Koko bräuchte. ;-)

Der Umgang mit Auas und Wehwehchen ist bei den Herren Koko, Knopf und Zwiebale sehr, ich betone SEHR unterschiedlich.

Der süße Knopf bringt regelmäßig von seinen Bauarbeiten im Garten des Kindergartens oder unserer Holzhäufen Schiefer (=Splitter) in der Hand mit. Wenn ich die nicht zufällig entdecke, dann passiert mal lange nichts, bis sie quasi von selbst herauseitern. Wenn mein Mann diese mit der Pinzette herausholt, muss ich dem Knopf zwar die Hand halten, aber ich glaube, er hat sich dieses Verhalten eher von seinem großen Bruder abgeschaut.
Der coole Umgang mit solch kleinen Wehwehchen mag vielleicht an der verminderten Schmerzempfindlichkeit liegen, aber im Grunde ist der Knopf ein eher gelassener Typ.

Ganz anders Monsieur Koko. Es gibt Fotos, die zeigen ihn als zweijährigen Knirps, über und über mit Pflastern beklebt. Er tat sich zwar nie weh, weil er ja motorisch eher vorsichtig unterwegs war (ist), aber zur Dekoration mussten die Pflaster her. Drache Kokosnuss Plaster standen damals hoch im Kurs. Vielleicht ist dieser damalige großzügige Umgang mit nicht notwendigen Pflastern Schuld, aber ich entschuldige mich jetzt schon bei etwaigen Freundinnen des Herrn Kokos. Er ist eine Mimose. Sorry, Mädls, er hat wirklich fantastische Vorzüge, aber er ist der klassische Typ "Männerschnupfen". Ein mikroskopisch kaum wahrnehmbares rotes Pünktchen hat ihm letzthin solche Schmerzen bereitet, dass er gar nicht einschlafen konnte und erst nach liebevollster Zuwendung und Betreuung durch seinen Vater (ich mach da nämlich nicht mit) und Creme, Pflaster und Co. war die Nachtruhe gesichert. Vor ein paar Wochen hatte er tatsächlich mal einen Kratzer an der Hand, der ein wenig blutete. Sein Gejammere war filmreif. Ich fuhr ihn dann schon etwas gereizt an, ob ich jetzt die Rettung oder das nationale Einsatzkommando verständigen sollte und ich schwöre es euch, für kurze Zeit, blitzte es in seinen Augen auf. Aber es war dann doch zu peinlich und er verkroch sich still leidend in sein Zimmer.

Der jüngste in der Runde ist da wieder hart im Nehmen. Ich habe euch doch erzählt, dass er so vor Selbstbewusstsein strotzt (hier nachzulesen) und sich ziemlich oft selbst gratuliert. "Gute Idee, das habe ich gut gemacht, so gute Idee" sind seine Standardsätze. Vor ein paar Tagen kam er mit blutverschmierter Nase zu mir und ich dachte mal wieder an Bruderzwist im Hause H. Aber auf mein Nachfragen meinte s'Zwiebale. "Keine gute Idee. Anton sich gehaut hat. Selber. Auf Nase. Keine gute Idee." Zumindest hat er auch eine realistische Selbsteinschätzung. ;-)
Während ich also sein Gesicht säuberte und das Nasenbluten stillte, kam ein besorgter Knopf daher und streichelte den kleinen Bruder und fragte ganz aufgelöst: "Tonton Aua?". Und der Tonton (alias Zwiebale, alias Anton) antwortete seelenruhig: "Ist nix, Luis, ist nur Blut!"

Egal ob großes oder kleines Aua oder gar keines, diese kleinen süßen Gugl versüßen jeden Alltag. Und sie sind so herrlich praktisch, weil sie in jede noch so kleine Hand passen und schwupps, im Mund verschwunden sind. Man könnte sie auch als Jause in ein schickes Sackerl packen oder mit einem Glas Milch genießen.

Seit Tagen lag schon ein geerntneter Kürbis in der Küche herum, bzw. desssen Reste. Nach unzähligen pikanten Rezepten schlich ich also um das Ding herum und dachte mir immer öfter, mit Zimt müsste der doch auch gut schmecken und da kam dann das Rezept von Zucker, Zimt & Liebe gerade richtig. Ich habe es en bisschen abgewandelt und 72 herrliche Mini-Gugls gebacken. Wer weniger möchte, halbiert bitte einfach die Rezeptangaben.



Kürbis-Mini-Gugls mit Schoko-Chai-Guss
325 g Mehl
200 g brauner Zucker
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
1 TL Zimt
70 g Butter
225 ml Milch
175 g Kürbispüree (entweder selbst hergestellt oder ratzt fatz aus der Babyabteilung, z.B. von Hipp)
weiße Kuvertüre
Chai-Küsschen Gewürzmischung von Sonnentor

Backrohr auf 175 Grad vorheizen
Mehl, Zucker, Salz, Backpulver, Zimt in einer Rührschüssel vermischen
Butter bei niedriger Temperatur schmelzen
geschmolzene Butter mit Milch und Kürbispüree verquirlen
flüssige Zutaten zu den trockenen geben
kurz mit Kochlöffel oder Teigspachtel vermischen, bis sich alle Zutaten vermengt haben
Teig in Spritzbeutel füllen
in Guglformen (2/3 voll) füllen
15 min backen
auskühlen lassen
Kuvertüre schmelzen, die Gugls darin eintauchen und mit Chai-Küsschen bestreuen (und das ist ein MUSS, ich habe ein paar ohne Schokolade und welche mit Schokolade, aber ohne Chai-Küsschen gemacht. Die schmecken auch gut, aber richtig fantastisch ist die "Vollversion".)





 Meine Vorliebe für die Chai-Küsschen-Mischung von Sonnentor hat sich seit damals nicht geändert und ich bin immer noch ganz begeistert. Vor allem weil die Firma damals so nett war und mir einige Produktproben zuschickten, die allerdings immer noch auf ihren Einsatz am Blog warten.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Ich kann das!

Manche Kinder haben ja ein ziemliches Selbstwertgefühl. Wäre man böse, würde man von Selbstüberschätzung sprechen, aber prinzipiell sind wir ja nicht böse und generell kann man von den Kleinen ja auch ziemlich viel lernen.
Der Bub einer ganz lieben Freundin ist so ein Exemplar mit großem Selbstbewusstsein. Kaum konnte er ein bisschen im Wasser planschen, behauptete er, er könne schwimmen. Er war auch ganz fest davon überzeugt, dass er lesen konnte und war bitterlich enttäuscht, als er mit seiner Kindergartengruppe die Schule besuchte und ihm dort die Viertklässler erklärten, dass er nicht lesen kann. Vermutlich hat er es dann deshalb so schnell gelernt und verschlingt seit dem ersten Schultag Bücher en masse.

Monsieur Koko ist eher selbstkritisch, um nicht zu sagen, ziemlich unsicher. Etwas Neues wird nur unter großem Protest und stundenlangem Zureden ausprobiert, weil er kann es ja nicht. Entdeckt er in Reihe 5 der zu schreibenden Hausübung ein Wort, das er nicht kennt, kann er schon gar nicht mit der Arbeit anfangen, weil er das ja nicht kann. Meine Argumente, dass wir uns dann um dieses Wort kümmern, wenn wir endlich mal in Zeile 5 sind, hört er gar nicht. Stunden später, Weinanfälle vom Koko und Nervenzusammenbrüche von mir, hat er es dann bis zu diesem Wort geschafft und noch viel später dann auch weiter.

Der süße Knopf ist auch eher ein sehr vorsichtiger Knabe, wenn er etwas kann, will er aber dann entsprechende Aufmerksamkeit und Lob und sollte sich diese nicht im richtigen, angemessenen Ausmaß einstellen, klatscht er sich selber Applaus und seitdem er mehr spricht, fordert er diesen Applaus auch ein: "Mama, klatschen! Tonton, klatschen!..."

Unser Jüngster, s'Zwiebale, tanzt da mal wieder aus der Reihe. Mit epochalem Selbstbewusstsein ausgestattet, kann er alles. Er konnte noch nicht mal gehen, aber irgendwo hinauf klettern schon. Er weiß ziemlich genau, was sich gehört und was nicht (zumindest bei den anderen) und erzieht seine großen Brüder fleißig mit. Auch mir hilft er im Haushalt mit typischem Kennerblick. Letzhin habe ich gesaugt und nicht bemerkt, dass der Staubsauger den Teppich verwuzelt hatte. Da tippt das Zwiebale mich an, verschränkt die Arme und meint: "So geht das aber nicht!" Jetzt müsst ihr euch vorstellen, dass er für seine drei Jahre eher klein ist, ein Lockenkopf mit cooler Brille und rundem Bauch. Ich musste so lachen! Weil so geht das aber nicht!
Er weiß auch ganz genau, was er schon alles kann und was er noch lernen muss. Leider gehen da unsere Ansichten etwas auseinander. Vor ein paar Tagen habe ich es wieder versucht und gemeint. "Du solltest jetzt doch mal lernen, aufs Klo zu gehen. Dann bräuchtest Du keine Windel mehr." Seine Antwort. "Das kann ich schon!"Übersetzt heißt das: "Ich war einmal am Klo, habe das Geschäft dort erledigt, für unbequem befunden und benütze weiterhin Windeln!


Wer etwas aber wirklich kann, ist der Kaffeemeister Zenger. (tolle Überleitung, gell? *grins* Aber irgendwie muss ich ja zum süßen Teil dieser Story kommen.) Am Sonntag war Tag des Kaffees und wir haben den Meister Zenger in seiner kleinen Rösterei besucht. Hmm,... herrlich. Monsieur Koko hat sich ganz interessiert die unterschiedlichsten Bohnen angeschaut, 20 Min die Röstmaschine nicht aus den Augen gelassen, um ja nicht den Zeitpunkt zu verpassen, als aus grünen Bohnen braune wurden und dann das Kuchenbüffett gestürmt. Die zwei Kleinen hatten es schon vorher entdeckt und die Wissensvermittlung ausgelassen und sich gleich die Bäuche voll geschlagen.
Ich finde es großartig, wenn Quereinsteiger ihr Hobby zum Beruf machen und wünsche dem sympathischen Kaffeeröster ganz viel Erfolg. Ich als passionierte Teetrinkerin bin durch seinen Kaffee auf den Geschmack gekommen und so gibt es immer wochenends nach dem Mittagessen eine gute Tasse Espresso und "some sweets".
Von der tollen Qualität des Kaffees könnt ihr Euch zum Beispiel am Samstag, 7.10., am Markt in Berndorf überzeugen, bei Via Nova kann man den Kaffee auch shoppen und alle Infos gibt es hier.

Hier seht ihr meine zwei großen kulinarischen Sommerlieben. Espresso und Amaretti morbidi. Ein wahrer Hochgenuss!

Rezept für ca 20-25 weiche Mandelkekse "Amaretti morbidi" (einmal ohne, einmal mit Kaffee)

110 g Zucker
100 g gemahlene Mandeln (ohne Haut)
1 Eiweiß
1/2 EL Mehl (für die glutenfreie Variante: Mandelmehl)
1/2 TL Kartoffelstärke
1/4 Fläschchen Bittelmandelaroma
Prise Salz
Staubzucker
Kaffee (für die Kaffeevariante)

Eiweiß und Salz mit dem Mixer leicht anschlagen, sodass es gerade zu schäumen beginnt und weißlich wird (keinen festen Schnee schlagen!)
Mandeln unterheben
Mehl und Stärke dazu
Zucker dazu
fertig ist die feste, klebrige Masse
Daraus Kugeln formen (Walnussgroß ist zu groß, Haselnuss zu klein, die Mitte gerade richtig)
und auf ein Backpapier belegtes Blech legen
über Nacht ruhen lassen
mit Staubzucker bestäuben
Backrohr auf 100 Grad UMLUFT vorheizen
Amaretti ca 50-60 min backen, das dauert nach Größe und Ofen unterschiedlich lang. Sie sollten noch keine Farbe angenommen haben, leicht weich sein, aber nicht mehr klebrig und sich im ausgekühlten Zustand gut vom Blech lösen lassen.

Für die Kaffeevariante habe ich etwas Il Papa Kaffeepulver dazugegeben. Bitte nach eigenem Geschmack dosieren. ;-)
Esspresso aufbrühen, in die Sonne setzen, Füße hochlagern, Zeitschrift holen, Gestreite der Kinder ignorieren und genießen!!



Auf dem Foto sind die zwei hinteren die mit Kaffee. 




Sonntag, 17. September 2017

Herbstharmonie

Hüstl, es gibt so Tage, die sind vom Wetter her perfekt für ein gutes Buch - gerne auch zum 100. Mal Superwurm vorlesen - eine Tasse Tee und Kuchen. Es regnet draußen, ist kühl, herbstelt so richtig - genau meins!
Und dann ist so ein gemütlich-feiner Tag einfach nur anstrengend, weil die Herren Koko, Knopf und Zwiebale bei der gemütlichen Stimmung nicht mitmachen und speziell Herr Knopf und s'Zwiebale nur in Streitlaune sind und herum sumsen.
Aber Kuchen gab es trotzdem und was für einen!!



Ich weiß wirklich nicht, wie andere Blogger es schaffen, wundervolle Fotos von ihren Backwerken zu machen. Vermutlich wartet da nicht eine hungrige Meute von Kindern. Ich konnte einen Muffin retten ... und das auch nur, weil ich ihn in diesen "Eisenpanzer" steckte. ;-) (siehe Foto oben)

Da drin versteckt sich ein wundervoller Apfel-Zimt-Muffin.


Rezept abgewandelt nach smittenkitchen.com
für ca 11 kleine Muffins

60 g Vollkornmehl
65 g Mehl
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
Prise Salz
1/2 TL Zimt
55 g zimmerwarme Butter
50 g Zucker (weiß)
20 + 20 g brauner Zucker
1 kleines Ei
100 ml Buttermilch
1 großer Apfel

Für die glutenfreie Variante: 60 g Buchweizenmehl, 30 g Maismehl, 30 g Reismehl, 10 g gemahlene Flohsamenschalen, 1/2 TL Johannisbrotkernmehl

Backrohr auf 200 Grad vorheizen
Mehle mit Backpulver, Natron, Zimt, Salz mischen und beiseite stellen
Butter mit Zucker (weiß und 20 g braun) schaumig rühren
Ei dazu mixen, bis sich alles gut verbunden hat
Buttermilch kurz einrühren
Apfel in kleine Stücke schneiden
Mehlmischung und die Apfelstückchen zum restlichen Teig geben
kurz mixen und auf die Förmchen aufteilen
die restlichen 20 g braunen Zucker auf die Muffins verteilen
ca 20 min backen (Stäbchenprobe!!!)
auskühlen lassen (wobei lauwarm schmecken sie auch gut - siehe hungrige Meute, die wartet)





Der braune Zucker obendrauf ist so herrlich knusprig, leicht karamellig und das Haus duftete herrlich nach Zimt und Apfel; ziemlich perfekt. Und Koko und s'Zwiebale waren auch kurz besänftigt und ruhig. :-)

Samstag, 19. August 2017

Ferientage und Kindheitserinnerungen





Ich schwelge gerade im ziemlichen Ferienglück und Sommergenuss. Abgesehen von der Woche Urlaub, wo wir weg waren und die Kinder sich wie die Hottentotten aufführten, haben wir grad echt eine feine Zeit. Tage im Schwimmbad mit Freunden, Spaziergänge, Nachtwanderungen, mittags einen Espresso (ich) und ziemlich oft ein Eis (die Buben), schnelle easy peasy Küche, das Haus voller Kinder, Wassermelone, Grillerei, Zeit bei den Großeltern und Verwandten ... genau so sollen Sommerferien sein! Und für meine deutschen Leserinnen: wir haben 9 (NEUN!!!!) Wochen Sommerferien.
Genau so waren meine Sommerferien als Kind auch. Ein bisschen später, so im späten Teenageralter wurde ich dann flügge und verbrachte die Ferien mit Reisen, zuerst zu Verwandten nach Paris und Neapel, quasi als Einstieg und dann ganz allein mit Conny nach London (2 Wochen lang, der pure Luxus) und mit Tanja Interrail nach Paris, London, Newcastle, Normandie und im Jahr drauf mit Conny nach Italien und Griechenland, mit Stefan mit dem Motorrad nach Florenz und Pisa. 

Und bevor wir die weite Welt erkundeten, war Zelten, ganz allein hoch angesagt! ;-) Der Schrebergarten meiner Eltern bot die perfekten Bedingungen: 1 km von der elterlichen Wohnung entfernt, aber doch mit Infrastruktur (Kloanlage, ein mini-Gartenhäuschen) und die Nachbarsburschen, die uns beim Zeltaufbau halfen und dann auch noch gemeinsam mit uns grillten. was sehnten wir den Zeitpunkt herbei bis wir endlich allein waren und es uns im Zelt gemütlich machen konnten. Da wurde noch Schokolade geknuspert und geplaudert und geträumt, in den buntesten Farben malten wir unser Leben in Metropolen wie New York oder Paris oder London aus (es wurde dann - immerhin eine City - Wels und eine kleinere City - Berndorf). Weit, weit nach Mitternacht schliefen wir ein, ...
... um kurz darauf wieder aufzuwachen. Es regnete. Es schüttete. Unser Zelt war undicht. Triptropf nass machten wir uns irgendwann barfuß (die damals so angesagten Jogging High - alle Kinder der 70er und 80er erinnern sich - waren klitschnass) auf der Straße auf den Heimweg. Ernüchternd.

Im nächsten Jahr wählten wir den Garten von Tanja. Praktischerweise lag die Grünfläche direkt vor dem Wohnblock von Tanja. Wieder knusperten wir Schokolade, Kekse und planten Reisen, plaudeten und lachten. Weit, weit nach Mitternacht schliefen wir ein, ...
... um kurz darauf von Tanjas älterem Bruder mit einem lauten TAGWACHE geweckt zu werden. Der war gerade beim Bundesheer und fand das ziemlich witzig. Wir weniger und somit war mal unsere Zeltkarriere fürs erste beendet. Im nächsten Jahr durften wir nämlich auf Interrail fahren und ich denke, wir hatten das Zelt zwar mit, aber nie gebraucht. Ich weiß noch, dass mein Rucksack 27 Kilo wog und ja, ich war noch mobil. Also vom Bahnhof zur Jugendherberge schaffte ich es. Auch bei den Pfadis (Pfadfindern) wurden wir der Zeltpartie untreu und WiWö Führer und somit Hausschläfer. 
Aber mit Conny wagte ich es wieder - Interrail nach Italien und Griechenland und in Griechenland zelteten wir am Campingplatz. War das wunderschön!

Meinen ersten richtigen Kuss habe ich beim Zelten am Berg bekommen. Das Zelten und ich ... sind also mit ganz vielen wundervollen Erinnerungen verbunden und heuer war es endlich soweit. Monsieur Koko und ich schlugen unser Zelt im Garten auf. Hui, hui, war das aufregend. Wobei mein liebster Ehemann ganz schön aufgeregt ware, uns mit Stirnlampe und guten Tipps ausstattete und der Koko immer nervöser wurde. Aber dann packte ich was zum Knuspern aus, wir kuschelten uns in die Schlafsäcke und plauderten und planten und der Koko war ziemlich bald im Reich der Träume und ich war munter. Ui, ui, so unbequem hatte ich es gar nicht in Erinnerung. Es war steinhart, meine super duper Isomatte irgendwie zu dünn, dabei hatte ich bei den Pfadis doch sogar noch eine dünnere... Na gut, also von rechts nach links gedreht. Ui, ui, am Rücken ging gar nicht. Es ist zu heiß, also Schlafsack auf, es ist zu stickig, also Zelt auf, es wird kühl, ich finde den Reißverschluss vom Schlafsack nicht, der Koko klebt an mir (wir stehen leicht abschüssig), das Zelt ist definitiv zu klein, auf jeden Fall zu kurz, ausstrecken geht nicht, ich finde meinen Kopfpolster nicht mehr - was für ein Luxus! Den gab es früher nicht! Ich finde die Straßenbeleuchtung extrem hell, ich sollte aufs Klo, mag mich aber nicht rausschälen, ich schlafe ein, wache auf, schlafe ein, wache auf.

ABER: der Herr Koko schlummert selig neben mir, kuschelt sich glücklich an micht, lächelt im Halbschlaf und ist am Morgen so, so stolz, dass er sich getraut hat, draußen zu schlafen. Und ich bin gerädert, mir tut jeder Knochen weh, ich bin hundemüde und so, so glücklich. Was für ein schönes Erlebnis, das ich mit dem Koko teilen durfte.

Und was gibt es Schöneres, als so ein Erlebnis mit etwas Süßem zu beschließen? Eine rustikale, unkomplizierte Galette. Wenn man es etwas besser planen würde, könnte man sie sogar ofenwarm vorm Zelt genießen, oder dann halt am Nachmittag. ;-)


Ich habe mir im Urlaub ein Kochbuch gekauft und es gelesen wie ein richtiges Buch. Es ist fantastisch und die Rezepte allein vom Lesen her ein Genuss. (Deb Perelman: Eine kleine Küche in New York. berlin Verlag)
Galette wollte ich schon immer mal machen und habe zwei Rezepte von Deb Perelman kombiniert und natürlich in glutenfrei umgewandelt, damit auch der süße Knopf mit naschen konnte.

Rezept für eine große Beerengalette

für den Teig:
315 g Mehl ( und für die glutenfreie Variante: 100 g Hirsemehl, 200 g Buchweizenmehl, 15 g Kartoffelstärke, 2 TL Flohsamenschalen)
1/2 TL Salz
225 g Butter
120 g griechisches Joghurt (10 % Fett)
80 ml Eiswasser
(im Originalrezept war ein TL Weißweinessig drinnen, den habe ich vergessen, aber es hat auch gut funktioniert)

für die Füllung:
250 g Heidelbeeren
500 g Ribisel
(ergab bei mir 700 g geputzte Früchte)
120 g Zucker
40 g Maisstärke




Mehl (bzw. Mehle) und Salz in einer Schüssel vermischen.
Butter (sehr kalt)  in Stückchen dazugeben
zu einem krümeligen Teig vermischen (Teigmischer, Handmixer, Hände)
Joghurt, Eiswasser (und Essig, wenn man ihn nicht vergisst) dazugeben
kneten bis ein Teig (keine Krümel mehr) entstanden ist
Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen, auch über Nacht ist möglich und dann könnte man fast gleich nach dem Aufstehen den Kuchen genießen. 
Wenn man so wie ich knapp dran ist, tun es auch 30 min im Gefrierfach)

Alle Zutaten der Füllung vermischen.

Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Teig nach Rastzeit auf einer bemehlten zu einem großen Kreis (Durchmesser ca 40 cm) ausrollen.
Diesen Kreis auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen
Die Früchte auf der Galette verteilen, dabei einen Rand von ca 5 cm frei lassen
Diesen Rand übereinander klappen und falten, so dass diese typische Form der Galette entsteht. Keine Sorge, das muss nicht perfekt aussehen!
Ca 30 - 40 min backe  und dann ganz wichtig, etwa 10 min auskühlen lassen.
Mit Staubzucker bestreuen und servieren. Schmeckt lauwarm wundervoll!


Wie es andere schaffen, die Galette auf einer Servierteller zu bringen, bleibt mir ein Rätsel. Ich habe sie am Blech in Stücke geschnitten und dann auf Tellern serviert. Und wie es andere Blogger schaffen, da noch tolle Fotos zu schießen, bleibt mir auch ein Rätsel. Ich hatte nach 3 Bildern schon die Finger vom kleinen Zwiebale drauf. Länger hätte ich das gute Stück nicht mehr zurückhalten können. ;-)


Tipp: Diese Galette kann auch mit anderen Früchten gebacken werden. Marillen stelle ich mir auch toll vor. Dabei müsst ihr vielleicht ein bisschen mit der Zuckermenge in der Füllung variieren. Ribisel sind ja eher sauer und vertragen diese Menge und der Kuchen ist trotzdem nicht zu süß) Man kann diese Galette auch pikant füllen - z.B. mit Kürbis und Speck oder...

Tanja und Conny und Robert, das ist für Euch in Erinnerung an unsere Zeltnächte. ;-)