Donnerstag, 28. Januar 2016

Drama, Baby, Drama...!!

Ich sag's Euch, wahre Dramen spielten sich ab. Denkt Euch schnell ins Jahr 2013, der Koko war gerade noch 3 Jahre alt, kurz vor dem 4. Geburtstag. Monsieur Koko ist also ein kleines Kindergartenkind und geht grad die zweite Woche in den Kindergarten. Bei warmen Septembersonnenschein hole ich ihn mit dem süßen Knopf ab und da rennt der Koko mir schon entgegen, fast aufgelöst in Tränen: "Der N ist so gemein, der lässt mich nie mit der T spielen. Aber das ist auch meine Freundin!" Das sind echte Dramen!

Ach wie gut, dass ich gegen akuten Liebeskummer ein Hausmittelchen zuhause hatte. Pädagogisch natürlich nicht ratsam, Kinder immer mit Essenssachen zu trösten, ... ihr wisst schon, von wegen Muster einprägen und dann tröstet nur noch Essen und irgendwann sind alle dick und ...; ABER manchmal darf's schon sein! Und es hilft! Echt! Und nicht nur kleinen Leuten.


Am nächsten Tag war die Welt schon wieder in Ordnung, der N nicht mehr blöd, die T seine Freundin und die Jausenbox auch gut gefüllt.
Seit zweienhalb Jahren trage ich also diese Geschichte mit mir rum (Geschichten und Küchenrezepte merke ich mir ewig, aber fragt mich bitte nicht wo Honolulu liegt) und so lange verspreche ich auch meiner Freundin T das Rezept. Tja, gut Ding braucht Weile, diese grandiosen Zimtschnecken allerdings nicht. Trotz Germteig sind sie rasch zubereitet und stehen ziemlich oft und in allerlei Abwandlung am süßen Tisch von Koko, Knopf und Zwiebale.
Ganz besonders toll schmecken sie nach einem eisigen Wintervergnügen (auch hier nachzulesen), und sind auch immer noch gerngesehene Trösterchen: sie schmecken nach ganz viel Geborgenheit & Liebe, Freundschaft & Wohlbefinden.

Zimtschnecken
(für ziemlich viele kleine Schnecken, bei weniger Bedarf Mengenangaben bitte halbieren)

80 g Butter
250 ml Milch
30 g Germ (=Hefe)
100 g Zucker
1 Prise Salz
540 g Mehl

Füllung:
60 g Butter (zimmerwarm)
200 g Zucker mit 2 EL Zimt vermischt


Die 80 g Butter für den Teig erhitzen und schmelzen lassen.
Milch dazu und auf ca 38 - 40 Grad bringen (Germ mag es weder zu kalt noch zu warm)
Zucker,Salz und zerbröselten Germ dazugeben
verrühren, bis sich der Germ aufgelöst hat
Mehl in eine große Schüssel geben
flüssige Zutaten dazu
mit einem Teigschaber vermischen und dann gut mit den Händen zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten
Wenn der Teig an den Fingern klebt, solange etwas Mehl hinzufügen, bis die Finger nicht mehr klebrige Germteigreste zieren
Den Teig mit einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort ca 30 min rasten lassen

Teig gut durchkneten
Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestäuben
Teig in 4 Portionen teilen
jeweils dünn und möglichst rechteckig ausrollen
jeweils mit der zimmerwarmen Butter bestreichen und der Zuckerzimtmischung großzügig bestreuen
Teig von der Längsseite her eng aufrollen und mit einem scharfen Messer in daumendicke Scheiben schneiden
Diese auf ein mit Backpackier belegtes Blech legen (Abstand lassen!!!) oder wie ich hier in Minimuffinformen setzen
Wiederum mit Geschirrtuch abdecken und 30 min gehen lassen

Backrohr auf 250 Grad vorheizen
Schnecken oder Minimuffins 5-10 min backen (das hängt total davon ab, wie dünn ihr den Teig ausgerollt habt, wie daumendick sie geworden sind,... habt einfach ein Auge drauf; wenn sie sich goldbraum verfärben, sind sie fertig)



Das ist übrigens das Foto von Kokos Jausenbox. I'm loving it! :-)

Montag, 25. Januar 2016

Verhandlungen mit Herrn Winter

So, lieber Herr Winter, wir müssen in ernste Verhandlungen treten. Da sinkt endlich die Temperatur und der Schnee rieselt so wunderbar vom Himmel und wir haben die wichtigsten Punkte unserer Winter To-Do- Liste abgearbeitet, da taut es auch schon. Heeee, Herr Winter, so nicht! Koko, Knopf und s'Zwiebale reichen offiziell Beschwerde ein.
Nur weil wir
1. Teppiche im Schnee geklopft haben
2. ein Iglo gebaut haben
3. das Gefrierfach abgetaut haben
heißt das noch lange nicht, dass wir jetzt schon Regen und frühlingshafte Temperaturen haben wollen. Nö, wollen wir nicht. Weil wir haben noch ganz schön viele Rezepte, die bei kalten Temperaturen so viel besser schmecken. Wir wollen noch Marshmallows selber machen und sie in heißer Schokolade versenken, die Zimtschnecken von Samstag warten auf Wiederholung und diese Bratapfeltaschen wollen nochmals im Iglo vernascht werden, weil dort schmecken sie noch dreimal so gut; noch lauwarm, frisch aus dem Ofen,... zum Dahinschmelzen! Und nein Herr Winter, wir meinen nicht den Schnee damit! :-)

Wir wollen noch einen Schneemann bauen und rodeln gehen, wir wollen Koko beim Schirennen anfeuern und schneeweiße Winterspaziergänge zu den Rehen machen.
Also lieber Herr Winter, komm zurück! Wir teilen auch! ;-)


Bratapfel-Pies! Passen perfekt in kleine Kinderhände, lauwarm aus dem Ofen genossen sind sie einfach herrlich und eignen sich auch als Jause für den Kindergarten. Gefüllt mit selbstgemachter Bratapfelmarmelade ist ihr Innerstes eine Wucht, aber auch das Aussehen lässt nicht zu wünschen übrig! Na Herr Winter, überzeugt? Kommst Du zurück?


Rezept für ziemlich viele, kleine Pies. Wenn ihr nicht so viele Leute zu verköstigen habt, dann teilt das Rezept einfach.
360 g Mehl
220 g Butter (kalt)
2 TL Zucker
1 Prise Salz
ca 4 EL Eiswasser
etwas Milch

Fülle:
Bratapfelmarmelade (Rezept folgt weiter unten)
oder irgendeine andere Marmelade oder Zwetschkenmus oder ... (ich denke, Nutella würde auch ganz gut funktionieren)


einen Becher mit kaltem Wasser ins Gefrierfach stellen
Butter in Stückchen schneiden
Mehl mit Butter, Zucker, Salz und dem Eiswasser zu einem glatten Teig kneten.
Teig zur Kugel formen, flach drücken und in Frischhaltefolie 1 stunde im Kühlschrank rasten lassen
Backrohr auf 190 Grad vorheizen
Teig vierteln; 3/4 bleiben im Kühlschrank mit einem Viertel arbeitet man
Teig ca 3 mm dünn ausrollen
Kreise (Durchmesser ca 10 cm) ausstechen
in einer Hälfte ein Muster ausstechen (oder mit einem Messer 2-3 Schlitze schneiden)
auf die andere Hälfte einen kleinen Teelöffel voll Bratapfelmarmelade streichen
Ränder frei lassen
Teigkreise zusammenklappen
Ränder mit einer Gabel zusammendrücken (der Koko war da sehr kreativ und hat tolle Muster mit einer Teigspachtel gemacht; leider haben es diese Teile nicht aufs Foto geschafft, weil sie sofort verschlungen worden sind)
Pies mit ein paar Tropfen Milch besprenkeln
im Rohr ca 20 min backen (schaut lieber mal nach 15 min durchs Glasfenster rein; je nachdem wie dünn der Teig ausgerollt war, können sie auch schon früher fertig sein)
fertig sind die Pies, wenn sie schön gebräunt sind.
etwas auskühlen lassen
in eine Schachtel, Dose,... verpacken und raus in die Kälte! (schmecken natürlich auch gut in der warmen Stube, aber das ist dann kein gutes Verhandlungsargument für Herrn Winter)


Bratapfelmarmelade
Wir hatten heuer wieder eine reichliche Ernte im Garten und einige Äpfel haben wir gleich zu dieser wundervollen Marmelade verarbeitet.
1 kg Äpfel
500 g Gelierzucker 2:1
1 TL gemahlener Zimt
1 Pkg Vanillezucker
3 EL Kristallzucker
Saft einer Zitrone

Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen, klein würfelig schneiden
In einer großen Pfanne den Kristallzucker schmelzen und anbräunen lassen
Apfelwürfel dazugeben und bei niedriger Temperatur ca 8-10 min erhitzen, bis sich alle Karamellstückchen wieder aufgelöst haben
In einem großen Topf die karamellisierten Apfelwürfel mit dem Gelierzucker Vanillezucker, Zimt und Zitronensaft vermischen und zum Kochen bringen.
4 Minuten sprudelnd kochen lassen
Zur Gelierprobe einen Tropfen heiße Marmelade auf einen Teller geben. Wird es fest und verinnt nicht mehr, ist die Marmelade fertig.
Wer möchte, kann sie ganz fein pürrieren, wir mögen die kleinen Stückchen darin sehr gern.
Marmelade heiß in saubere Gläser füllen, Deckel drauf und fertig! 
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Samstag, 16. Januar 2016

Winterzeit? Winterzeit!

Da schreibe ich gestern grad noch gemütlich, dass kein Schnee in Sicht ist und heute morgen überrascht uns der Garten in weißer Pracht. Die Herren Koko, Knopf und Zwiebel haben nicht mal ihr Frühstück aufgegessen. Und das will was heißen, denn wochenends gibt es Nutella. Aber Schnee schlägt eindeutig Nutella. Und so standen die Drei aufgefädelt nach Größe (ergab sich zufällig so) da und starrten durch die Terrassentür hinaus. "Neee" rief der süße Knopf. "Neee", wiederholte s'Zwiebale begeistert. "Schnee, juchuhh Schnee", schrie der Koko. "Neeee, Neeeee, Schneee, NEEEEE"
So ging es eine ganze Zeit lang, bis wir die großen Buben in die Schneeanzüge steckten und vor die Tür stellten. Koko sauste begeistert los, schmiss sich in den Schnee, wirbelte Schneebälle in die Luft und hatte Spaß. Knopf stand wie angewurzelt vor der Tür und rief "Papa, Neee". Ein Flöckchen Schnee war auf seiner Wange gelandet und das musste sofort vom Papa entfernt werden. Der Knopf findet Schnee nämlich nur toll, wenn er ihn aus der sicheren Entfernung der warmen Stube beobachten kann.
Während also der Knopf vor der Tür plärrte, weil er rein wollte, plärrte drinnen das Zwiebale, weil er raus wollte. Also, den Zwerg in den Schneeanzug gezwängt, mich selbst auch schneefest angezogen und raus. Und was gibt es herrlicheres als das Aufwärmen bei Tee und Co. nach einer ausgelassenen Schneetoberei?
Koko, Knopf und Zwiebel empfehlen diese Bratapfelküchlein.


Dazu eine warme Milch und schon ist der Tag perfekt.


Bratapfelküchlein (Rezept nach Fräulein Klein). ca 12 Stück

50 g geriebenes Marzipan (am besten das Marzipan kurz in den Gefrierschrank legen, dann lässt es sich leichter reiben)
220 g zimmerwarme Butter
80 g Zucker
3 Eier
Mark einer halben Vanilleschote
220 g Mehl
50 g gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln, oder,... )
1 TL Zimt
100 ml Milch
2-3 kleine Äpfel
etwas Vanillejoghurt oder Schlagrahm
2 EL grob gehackte Nüsse oder Pinienkerne
Honig

Backrohr auf 180 Grad vorheizen
Marzipan reiben
Butter und Zucker schaumig rühren
Eier dazu geben und cremig rühren
Marzipan, Mark der Vanilleschote zugeben
Mehl, Backpulver, Zimt und die gemahlenen Nüsse mischen und zum Teig geben
Milch dazu
alles kräftig mixen
Teig zu 2/3 in Muffinformen füllen
Das Kerngehäuse der Äpfel ausstechen, in ca 3-4 mm dicke Scheiben schneiden
je eine Apfelscheibe auf jedes Küchlein setzen und
ca 25 min backen
auskühlen lassen
einen Klecks Vanillejoghurt oder Schlagrahm auf jedes Küchlein geben, mit Nüssen und Honig verzieren und sich am schönen Winter erfreuen.






Freitag, 15. Januar 2016

So ein höflicher kleiner Kerl

Während ringsum winterliche Rezepte gezeigt werden, müsst ihr mit mir einen Ausflug in den Sommer machen. Nicht, dass wir nicht auch tolle Kekse, winterliche Cupcakes, Bratapfeltorten und Co. gebacken hätten, aber neben der ganzen Christkindlaction bin ich gar nicht zum Schreiben gekommen. Daher bitte Augen zu, warme Sonnenstrahlen spüren, das Zirpen der Grillen hören und

schon seid ihr in einer Ferienwoche Ende August.

Monsieur Koko kommt gerade von einer Woche Urlaub bei Oma und Opa zurück und hat daher die sprachlichen Fortschritte seines jüngsten Bruders, dem Herrn Zwiebale, nicht life mitbekommen. Wir sitzen also beim Frühstück, dem Zwiebale fällt die Gabel runter und der süße Knopf hebt sie auf. Darauf sagt der Jüngste: Danke. Und Herr Koko fällt vor Überraschung fast vom Stuhl und meint: So ein höflicher kleiner Kerl.
:-)

Ich bin ja immer sehr vorsichtig mit den sprachlichen Wundertaten der Kleinen, denn als Mama oder Papa hört und versteht man schon so einiges, was andere als süßes, aber unverständliches Babygebrabbel abtun. Aber nachdem auch eine Freundin Zwiebales Danke als solches verstand, darf ich stolz vermelden, dass sein zweites Wort nach Mama Danke ist.

Und wenn ihr denkt, dass es immer so gesittet bei uns zu geht, dann irrt ihr euch. Leider. Denn auch der Knopf hat sprachliche Fortschritte gemacht. Und so sehr ich mich darüber auch freue und so stolz wir auch sind, es kann ganz schön nervig sein. Ein energisches Kopfschütteln beim Bäcker ist irgendwie leichter zu ertragen als ein inbrünstig geschrienes NEIN. Und das nur, weil er keinen Krapfen bekommen hat. Wer will schon einen Krapfen, wenn so herrliche Cupcakes zu Hause warten? Eben!

Diese Schoko-Erdbeer-Cupcakes sind unserem höflichen kleinen Kerl gewidmet. Dem hat es auch genial gut geschmeckt, dem Koko und Knopf auch. Freunden auch; ich bin noch ein bisschen unschlüssig, weil ich eigentlich lieber frische Früchte verarbeite. Vorteil ist aber auch, dass ihr diese Cupcakes auch im tiefsten Winter machen könnt, weil im Topping Erdbeersirup drin ist. Und schwupps, passt das Rezept doch auch in die wunderschöne Winterzeit. ;-)


Für das Topping (Rezept nach Renate Gruber) benötigt ihr einen Pudding, den ihr am Vortrag zubereiten solltet.
Erdbeerpudding:
65 g Erdbeersirup (Dicksaft)
10 g Zucker
35 g Schlagrahm (=Obers, = Sahne)
10 g Speisestärke

In einem Kochtopf Erdbeersirup und Zucker erhitzen
Schlagrahm mit Stärke verrühren
Wenn die Sirup-Zucker-Mischung zu kochen beginnt, Schlagrahm-Stärke dazu gießen
und rühren, rühren, rühren
bis der Pudding eindickt
dann den Topf sofort von der heißen Herdplatte nehmen
und in eine Schüssel gießen
Frischhaltefolie drauf und nach dem Auskühlen ab in den Kühlschrank

Schokoladecupcakes:
75 g Butter
250 g Mehl
25 g Kakao
1 TL Backpulver
1 TL Natron
210 g Zucker
150 ml Buttermilch
100 ml Milch
1 Ei

Backrohr auf 175 Grad vorheizen
Muffinblech mit Papierförmchen bestücken
Butter zerlassen
Trockene Zutaten in einer Schüssel vermischen
Buttermilch, Milch, Ei und flüssige Butter in einer anderen Schüssel vermischen und dann zu den trockenen Zutaten geben und mixen
Förmchen zu 2/3 befüllen und ca. 18-20 min backen 

Erdbeertopping
50 g Erdbeermarmelade
90 g Erdbeerpudding (den ihr am Vortag zubereitet habt)
30 g Staubzucker
190 g Mascarpone (ich verwende gerne Mascarino von Schärding)

Pudding auf höchster Mixerstufe ca 3 Sekunden rühren
Restlichen Zutaten dazu und ebenfalls ca 3 Sekunden mixen
Topping in Spritzbeutel füllen, aufdressieren und genießen.



Die süßen Förmchen gab es übrigens bei Via Nova