Donnerstag, 19. Dezember 2019

Gehirnstorys





Zutaten für ca. 28 Sweater
230 g zimmerwarme Butter
160 g Staubzucker
1 Ei (Größe M)
455 g Mehl
20 g Backkakao
2 TL Lebkuchengewürz (gerne auch mehr)
2 TL Backpulver

Backrohr auf 190 Grad vorheizen, Backbleche mit Backpapier belegen.
Butter mit Zucker zu einer hellen cremigen Masse mixen
Ei unterrühren
Mehl, Kakao, Lebkuchengewürz mischen und zur Masse geben
Mit dem Mixer kurz verrühren, dann mit den Händen zu einem glatten Teig kneten. Bei Bedarf etwas Mehl hinzufügen.
Teig 5 Minuten bei Zimmertemperatur rasten lassen
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, Kekse ausstechen und je nach Größe
7-10 Minuten backen.
Komplett auskühlen lassen und nach Lust und Designlaune verzieren.



Mein "ugly Sweater" Ausstecher stammt von Tschibo, der kleine Elch ist ein Teil eines Ausstecher-Sets von Dr. Oetker (beide 2019 gekauft). Mini Herz, Mini-Lebkuchenmann, Mini Christbaum sind Teile aus meinem Ausstecher-Depot. Die Schablone stammen von thecookiecountess.com

Was denkt ihr? Christmas Sweater for all oder lieber nicht?
















Donnerstag, 21. November 2019

111 - Einhundertelf

Monsieur Koko und s'Zwiebale haben aus Pölstern ein Fuhrwerk gebaut. Koko lenkt, s'Zwiebale liegt auf der Ladefläche.
Einigkeit über die Art des fahrbaren Untersatzes herrscht anscheinend nicht. Aber es tuckert und brummt eine Zeitlang vor sich her. Da lässt sich s'Zwiebale plötzlich auf den Boden rollen und ruft: "Hilfe, ich bin ins Meer gefallen" und zur gleichen Zeit schreit Koko: "Hilfe, wir stürzen ab. Das Flugzeug stürzt ab. Hilfe!"
Einigkeit herrschte nur, dass die süße Jause gut schmeckte.



Diese Kekse passen nicht nur für eine nachmittägliche Jause, sie sind auch ziemlich perfekt für jeden Proviant, passen perfekt in die Jausenbox, sind stabil genug für gewagte Klettermanöver mit Rucksack, schmecken nicht nur im Advent und sind zudem auch noch ziemlich hübsch.




Einig sind sich die Herren auch, dass wir diese Kekse zum 1. von 111 Ausflügen mitnehmen. Ich habe nämlich ein tolles Buch bekommen, das ausnahmsweise einmal nichts mit Backen und Kochen zu tun hat.
111 Orte für Kinder in Wien, die man gesehen haben muss. Von Bernadette Németh, erschienen im emons Verlag.

Trotz 20 Jahre in Wien sind viele der Ausflugtipps mir noch unbekannt und wir freuen uns darauf, viel davon entdecken zu können. Tolle Spaziergänge, unbekanntere Museen, Outdooraktivitäten, Kultur und natürlich auch Tipps für kulinarische Pausen.

Wir starten übrigens mit Punkt 21. Da sind sich Koko, Knopf und s'Zwiebale ganz einig!


Das Rezept für diese Kekse habe ich von smittenkitchen, leicht abgewandelt

225 g Butter, Raumtemperatur
135 g Zucker
2 sehr große Eigelb (ich habe 3 mittlere verwendet)
1 TL Vanille Extrakt
Prise Salz
260 g Mehl
Marmelade
Kuvertüre
Streudekor
Spritzsack, Sterntülle

glutenfreie Version: 100 g Maismehl, 100 g Reismehl, 60 g Kartoffelstärke, 1 TL Johannisbrotkernmehl

Backrohr auf 175 Grad vorheizen. 2 Backbleche mit Backpapier belegen.
Butter und Zucker zu einer hellen Creme aufschlagen.
Eigelbe, Vanilleextrakt und Salz hinzufügen und gut vermischen.
Mehl hinzufügen und nur solange mixen, bis der Teig homogen ist.
Etwas von der Masse in den Spritzsack füllen (nur nicht alles, lieber erst die Hälfte und dann weiter - sonst könnt ihr die Kekse nicht heraus spritzen)

Teig in großen (!!!das ist wichtig) Abständen, ca 5 cm lange "Würste" spritzen. Das Ende etwas hochziehen und wenn das nicht gelingt, kann man den Teig auch einfach mit dem Messer abschneiden und mit den Fingern in Form bringen.
11-13 Minuten goldbraun backen. Auskühlen lassen.

Mit Marmelade immer 2 Kekse aneinander kleben und nach Lust und Laune mit Schokolade (Kuvertüre dazu schmelzen) und Streudekor verzieren.

Und jetzt auf zu 111 Orten für Kinder in Wien!



PS: Nummer 21 ist das Feuerwehrmuseum







Montag, 7. Oktober 2019

Erledigt, abgehackt, fertig. ;-)

Es gab Dinge, da wusste ich ziemlich genau, wie ich das mit den Kindern machen würde: Einführung Beikost, Impfungen,... keine Wissenschaft daraus gemacht. Erziehung, wird ohne die Lektüre von unterschiedlichsten Ratgebern betrieben. Und es gab Themen, da hatte ich keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte: Keine Windeln mehr? Ist mir immer noch ein Rätsel, wie man das Kindern beibringen soll und hat bei 2 von 3 zum Glück so geklappt. (Der süße Knopf hat sie immer noch)

Ziemlich genau wusste ich, dass ich das Thema "Aufklärung" immer offen ansprechen würde. Obwohl meine Eltern beide aus sehr konservativen Elternhäusern stammten, wurde bei uns Zuhause über Sex und Co. immer offen gesprochen.
Jetzt ist Monsieur Koko bald 10 Jahre alt und im nächsten Halbjahr steht in der Schule Sexualkunde am Programm; also ein gewisser Zugzwang, denn ich wollte, dass er es von seinen Eltern erzählt bekommt.
Kein Problem, dachte ich mir also, bei der nächsten passenden Gelegenheit rede ich mit ihm. Tja, irgendwie ergab sich diese passende Gelegenheit nicht und einmal, da hätte es so gut gepasst, aber während ich mit den zwei Kleinen an der Hand zum Fußballtraining hetzte, war mir dann doch nicht so danach.
Wie sich der Samen in die Eizelle bohrt, die sich dann teilt, wie das Baby wächst und auf die Welt gebracht wird, kein Thema. Solch "wissenschaftliche" Dinge erklärte ich gerne. Aber wie der Samen zur Eizelle kommt, das anzusprechen war dann doch schwieriger als gedacht. Innerlich musste ich ja schon über mich schmunzeln, weil Manches im Elternleben einfach doch nicht so läuft, wie man sich das vorstellt. (ha, ha, Manches.... ;-) )

Vor ein paar Tagen war dann aber die perfekte Gelegenheit. Yeah! Monsieur Koko musste einen Text über Laubfrösche lesen und nach der Textpassage, dass das Männchen den Samen über die vom Weibchen ausgestreuten Eier gibt, erklärte ich dann, dass das bei Menschen ja so ähnlich ist.
Nach meiner kurzen, knappen Erklärung schaute mich der Koko groß an, schluckte und las weiter. "Der Laubfrosch lebt ungefähr 2 Monate als Kaulquappe, …"
Hä, fragte ich mich innerlich. Keine Fragen, kein weiteres darüber reden? Also machte ich nach Beendigung des Textes einen Versuch: "Magst Du noch etwas wissen? Also über die Frösche oder die Menschen?" Okay, also nicht.

Dafür brauchte ich aber ein extragroßes Stück Kuchen. Manche Gespräche, auch wenn sie so einseitig sind, können ganz schön anstrengend sein.

Foto: Bernd Tschakert


Und wieder ein Punkt abgehackt am Weg zum Erwachsenwerden. Uff.
Dieser herbstliche Kuchen ist einfach eine perfekte Nervenstärkung nach anstrengenden Gesprächen.

Foto: Bernd Tschakert

Rezept aus meinem Backbuch: "Kuchenparty. Süße Feste feiern."

Süßkartoffelkuchen mit Cheesecreamfüllung:

Zutaten für eine Torte mit Durchmesser von 15 cm

2 große Süßkartoffeln

250 g Mehl

1 ¾ TL Backpulver

½ TL Backnatron

1 TL Zimtpulver

¼ TL Ingwerpulver

Messerspitze Nelkenpulver

115 g Butter, Zimmertemperatur

190 g brauner Zucker, fein

2 Eier (L)



Glutenfreie Version: 100 g Buchweizenmehl, 100 g Hirsemehl, 50 g Kartoffelstärke, 1 TL Johannisbrotkernmehl


2 Backformen mit einem Durchmesser von 15 cm



Backrohr auf 190 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen. 


Süßkartoffeln mit einer Gabel rundherum einstechen und ca. 1 Stunde garen. Herausnehmen, schälen und das Fruchtfleisch durch eine Kartoffelpresse drücken. 350 g davon in eine Schüssel geben und auskühlen lassen. Den Rest anderswertig verarbeiten. (Tipp: zu einer Gemüsecremesuppe verarbeiten, unter ein Kartoffelpüree mischen oder pur mit etwas Butter und Meersalz genießen – das mache ich immer und es schmeckt herrlich!)


Backrohr auf 175 Grad herunterschalten und Backformen vorbereiten.


In einer kleinen Schüssel Mehl mit Backpulver, Backnatron, Zimt, Ingwer und Nelkenpulver vermischen. In einer großen Rührschüssel Butter und Zucker ca. 3 Minuten lang cremig mixen. Eier hinzufügen und gut unterrühren. Süßkartoffelpüree ebenso unter mixen. Die trockenen Zutaten hinzugeben und mit einer Teigspatel gerade so lange vermischen, bis sich ein homogener Teig bildet. Die Masse auf die beiden Backformen aufteilen und 30 Minuten backen. Auskühlen lassen.



Für die Creme:

80 g Creme fraiche

40 g Doppelrahmfrischkäse

200 g Mascarpone

50 g Staubzucker



Alles mit dem Mixer zu einer Creme verrühren.



Fertigstellung der Torte.



Beide Tortenböden begradigen und horizontal halbieren; so hat man dann 4 Tortenböden. Einen Boden auf ein Cakeboard platzieren, mit etwas Creme bestreichen, einen weiteren Boden darauf setzen und so fortfahren, bis alle Böden aufgebraucht sind. Den letzten Tortenboden mit der Backseite nach oben auf den Tortenstapel legen. Mit der restlichen Creme einstreichen und dekorieren.

Montag, 16. September 2019

Auf geht's: back to school

So lasse ich mir den Schulanfang gefallen - abgesehen vom ersten Tag mit strömenden Regen, aber das hat hier schon fast Tradition - supertolles Wetter, ein noch motivierter Monsieur Koko, ein immer motivierter süßer Knopf, ein Zwiebale im letzten Kindergartenjahr und ein super "Freizeitstundenplan". Alle Aktivitäten wie Klavier, Fußball, Pfadfinder, Leichtathletik, usw. sind entweder gleich nach der Schule oder am sehr späten Nachmittag - es bleibt also genug Zeit zum Trödeln, Spielen, Freunde treffen.

Und so wird dieser Blogbeitrag auch so kurz, weil ich jetzt noch schnell Freizeit genieße.

Das waren die Kekse von Kokos 1. Schultag - inzwischen besucht er die 4. Klasse (in meinem Bildarchiv schlummern noch viele tolle Fotos ;-) )





Freitag, 6. September 2019

Kuchenparty: just perfect

Es "herbschtelt". Meine Lieblingszeit bricht an, die Blätter verfärben sich bunt, die Sonne wird goldener, die glühende Hitze wird durch angenehme Wärme ersetzt, die ersten kühlen, regnerischen und nebeligen Momente laden zum gemütlichen Miteinander ein. Nach 9 Wochen Schulferien kehrt wieder wohltuender Alltag ein, das Backrohr wird endlich wieder eingeschaltet, … Ach, ich liebe den Herbst.
Der Herbst ist für mich Anfang vieler wunderbarer Momente, Auslandsaufenthalt & Studiumbeginn in jungen Jahren, Verlobung, Hochzeit, von 3 Kindern wurden 2 im Herbst geboren, …

Und heuer ist ein ganz besonderer Herbst. >> Trommelwirbel, Sektkorken knallen, noch mehr Trommelwirbel, hipp hipp hurraaaaa << Kuchenparty, mein Buch ist erschienen.


Und es ist einfach perfekt. So, so wunderschön, einfach unbeschreiblich, unfassbar und gigantisch!

Acht Sweet Tables voller süßer Köstlichkeiten zu Anlässen wie Weihnachten, Ostern, Babyparty, Kindergeburtstage & Hochzeit sind der Inhalt. Als Gesamtkunstwerk oder Einzelstück: immer ein Genuss!
Und eigentlich sind es gleich zwei Bücher, denn alle Rezepte gibt es zusätzlich in einer glutenfreien Version.


Es war ein ganz intensives Arbeiten in den letzten Monaten, ich habe viel übers Leben gelernt, viel gebacken, ziemlich viel genascht, spontane "Aufess-Partys" mit lieben FreundInnen gefeiert, das ein oder andere Gläschen getrunken, ich war müde, k.o., mutlos und enttäuscht, wahnsinnig stolz, glücklich und euphorisch und: Ich habe es geschafft!
Wir haben es geschafft! Stets an meiner Seite der beste aller Ehemänner: ohne Dich, mein lieber Markus gäbe es dieses Buch nicht. Danke!


Und Danke Papa! Du bist der Beste!

Und Danke an alle, die mich so wunderbar unterstützt haben, an mich und meine Idee glaubten, mich bestärkten und ermutigten und geholfen haben.

Mit den perfekten Partnern wird so ein Projekt einfach perfekt:
Danke Bernd, für die unglaublichen Fotos! Danke Kathi für dein Gespür, meine Worte & Rezepte in grafisches Bestlicht zu rücken und Danke an den Kral Verlag für eure Begeisterung!





Danke, Koko, Knopf und s'Zwiebale: Ihr seid das Allersüßeste in meinem Leben.



Kuchenparty. Süße Feste feiern ist im Kral Verlag www.kral-verlag.at erschienen.
Die Grafik stammt von Kathi Zenger www.designkostprobe.at.
Die wundervollen Fotos sind von Bernd Tschakert.
Es ist im lokalen Buchhandel erhältlich, aber natürlich auch online oder mit persönlicher Widmung bei mir. Es hat 192 Seiten und kostet 24,90 .-

Und das kommende Wochenende ist einfach perfekt, um das Buch zu kaufen, darin zu schmökern, die Geschichte der drei Herren zu lesen und vielleicht unkomplizierte Cookies oder Gugls zu backen und zu genießen.

Viele süße Feste, Birgit

Dienstag, 27. August 2019

Strategische Vorbereitung: zu heiß für Eis

Das Leben mit Kindern ist bunt, laut (zumindest bei den Herren Koko, Knopf und Zwiebale), nie langweilig, anstrengend, ermüdend, einfach wunderbar und immer überraschend.

So staune ich gerade über die strategische Vorgehensweise des Jüngsten. S'Zwiebale, gerade 5 geworden, meinte in den letzten Tagen immer: "Es ist viel zu heiß, um Eis zu essen. Wenn es so heiß ist und ich Eis esse, dann bekomme ich Halsweh."
Auch beim 3. Kind wurde mir nicht sofort klar, worauf er hinaus wollte und so wunderte ich mich einfach nur still. Vermutlich braucht es mehr Kinder oder eine abgeschlossene Ausbildung in strategischer Kriegsführung, zumindest ein paar Lehrgänge an einer Diplomatischen Akademie, um sein listiges Ansinnen von Anfang an zu durchschauen.

Denn gleichzeitig mit den Aussagen über das Eis mehrten sich die Fragen, was denn so für eine Jahreszeit nach dem Sommer komme, wie das so mit dem Ende der Ferien sei und so weiter. Als wir letzte Woche wieder einmal ein hervorragendes Eis genossen und das Zwiebale wieder jammerte, dass es viel zu heiß für Eis sei, wurde mir schlagartig bewusst, worauf er aus war. ;-)



Er sicherte sich rhetorisch die Eisrationen für Herbst und Winter! Ganz schön gewieft dieses kleine Kerlchen. Zu Sommerbeginn bekam er nämlich die Jahreszeit erklärt, dass jetzt Zeit für Eis, Schwimmen, Urlaub sei, dann werden die Äpfel reif, es wird kühler, dann kommt der Schnee und der Nikolaus und das Christkind, dann wird es wieder grün, die Blumen kommen und dann kommt der nächste Sommer, es gibt Eis, Du wirst 6 Jahre und darfst endlich in die Schule.
Im Gegensatz zu Monsieur Koko, der es total ungerecht findet, dass 9 Wochen Sommerferien schon fast vorbei sind, hält es s'Zwiebale so gar nicht mehr aus und will endlich ein Schulkind sein. Er weiß natürlich noch nicht so genau, was es wirklich bedeutet, aber dass seine beiden Brüder in die Schule dürfen und er immer noch in den Kindergarten, findet er jedenfalls total ungerecht.

Und jetzt ist mir auch ganz klar, warum es plötzlich zu heiß für Eis ist: wenn es kühler wird, muss einfach auch noch Zeit für Eis sein! Und so haben wir uns in die Küche gestellt und mit einem kleinen Teil der eigenen Pfirsichernte ein cremiges Pfirsicheis fabriziert.
Und es schmeckte ganz vorzüglich, auch an diesem heißen Spätsommertag und es wird ganz wunderbar an einem nebligen Herbsttag schmecken und uns an die schönen Sonnentage erinnern!



Zutaten für ca 6 Eis (Popsicleformen)
2-3 Pfirsiche
250 g Mascarpone
100 g Joghurt
35 g Zucker

Pfirsche klein schneiden, pürieren
Mascarpone, Joghurt und Zucker mit dem Mixer vermischen
Fruchtpüree und Creme abwechselnd in die Form schlichten
ein Holzstiel bzw. Holzlöffel hineinstecken
Eismasse über Nacht gefrieren lassen



Donnerstag, 9. Mai 2019

Muttertag

Am Sonntag ist hier Muttertag und ganz ehrlich.... ich fürchte mich schon etwas. ;-)

Vor ein paar Tagen kam nämlich s'Zwiebale freudestrahlend vom Spielen draußen herein, schmiss sich in meine Arme und rief lautstark: "Du bist einfach wunderbar!".
Noch ahnte ich nichts und freute mich einfach so. Wenig später kuschelte er sich in meine Arme und meinte: "Es ist einfach, du bist einfach wunderbar." Und dann erzählte er mir vom Muttertag und dass er im Kindergarten ein Geschenk bastle, dies aber ja nicht verraten dürfe (hat er bis jetzt tatsächlich noch nicht) und ich am Sonntag lang schlafen müsse (was ich dank meines besten Ehemanns immer darf; also so bis halb 8, er ist dann mit den Burschen schon 2 Stunden wach) und dann müsse ich das Geschenk suchen.
Am nächsten Tag teilte s'Zwiebale mir dann schon eifrig Details mit. Ich dürfe am Muttertag gar nichts machen. Er mache alles. In mir stieg langsam Panik hoch und ich fragte mich ernsthaft, ob es sehr verwerflich sei, sich zum Muttertag zu wünschen, dass alle außer Haus sind und man diesen Tag einfach in Ruhe verbringen darf.
Angesteckt von der Unruhe des Jüngsten, beeilte sich auch der Älteste, Monsieur Koko, seinen Senf zu dem Thema dazu zu geben. Selbstverständlich bereite er auch eine Überraschung vor und er würde das Geheimnis nie und nimmer verraten und sein jüngster Bruder hätte ja schon das Gedicht ("es ist einfach, du bist einfach wunderbar - ich vermute, s'Zwiebale hat da ein paar Passagen ausgelassen) verraten. Der jüngste schrie darauf: "Ich verrate nichts. Du gibst immer an!" "Nein, du gibst an"

Ein Wort gab das andere und ein erbitterter Streit entstand. Nachdem ich den einen in sein Zimmer und den anderen in den Garten schickte, herrschte kurz Ruhe. Wenig später kam das s'Zwiebale herein und hielt zwei Grasbüschel in der Hand. "Welche Blumen magst du lieber?" Leider konnte ich mich nicht rasch genug zwischen Grasbüschel in der linken Hand und Grasbüschel in der rechten Hand entscheiden, da kam auch schon der Koko dazu und lachte: "Das sind doch keine Blumen, das ist nur Gras." "Das sind schon Blumen. Mamaaaa, der lacht mich aus. Das ist unfair!" war die heulende Antwort des Jüngsten.

Dem süßen Knopf, dem dieser Trubel um den Muttertag zum Glück ganz egal ist, schaltete sich nun auch ein: "unfair", brüllte er, wobei nicht ganz eindeutig war, für wen er Partei ergriff und ganz ehrlich: er findet dieses neu erlernte Wort einfach so toll, dass er es ständig verwendet. Er muss ins Bett - unfair. Wir gehen Fußballspielen - unfair. Es gibt Kuchen - unfair. Es gibt keinen Kuchen - unfair.

Bis jetzt hat keiner sein Geschenk verraten, einig sind sie sich, dass ich erst zum gedeckten Frühstückstisch zu erscheinen habe, noch unklar ist, was es zum Essen geben wird - der eine ist für Spaghetti - der andere für Pizza und der Mittlere findet alles unfair. Ganz und gar nicht geklärt ist, wer den Kuchen für die Nachmittagsjause bäckt: also stell ich mich zur Sicherheit am Samstag wohl selbst in die Küche...

An alle Mamas: genießt diesen Tag! Ihr seid 356 Tage einfach wunderbar!
An alle Papas: Danke, dass ihr die Vorhaben der Sprösslinge so tatkräftig unterstützt und schon frühmorgens Grasbüschel dekorativ in Vasen drapiert.
An die Herren Koko, Knopf & Zwiebale: DANKE ...
… und übertreibt es vielleicht nicht ganz so.



Flieder-Donuts
Zutaten für ca 36 Mini-Donuts
110 g Mehl
1/2 TL Backpulver
60 g Zucker
25 g brauner Zucker (fein)
1 Ei (M)
45 ml Vollmilch
40 ml Buttermilch
15 g Butter, geschmolzen

glutenfreie Version: 50 g Maismehl, 50 g Reismehl, 10 g Kartoffelstärke, 1/4 TL Johannisbrotkernmehl

für die Glasur: 1 EL Fliedersirup, Staubzucker, Lebensmittelfarbe (Paste), Zuckerstreusel (Achtung bei der glutenfreien Variante - viele Zuckerstreusel enthalten Weizenmehl!)


Backrohr auf 160 Grad vorheizen
Backform (ich verwende welche aus Silikon) vorbereiten
Mehl und Backpulver in einer Schüssel mischen
Beide Milchsorten, Ei und geschmolzene Butter in einem Gefäß vermischen
Flüssige Zutaten zu den trockenen gießen und kurz mixen, bis sich gerade eben ein homogener Teig bildet
Teig in einen Spritzbeutel füllen und die Donutformen bis etwas über die Hälfte füllen
10-12 Minuten backen (Stäbchenprobe), kurz auskühlen lassen, aus der Form lösen und die nächste Tranche backen.

Fliedersirup mit Staubzucker zu einer cremigen Masse rühren, bei Wunsch einfärben und damit die Donuts glacieren. Zum Abschluss mit Zuckerstreuseln verzieren.


PS: Das ist ein kinderleichtes Rezept - da muss man als Mama eigentlich nur als Aufsicht daneben stehen.

PPS: Meine Lieblingsblumen sind - Flieder und dann Pfingstrosen :-)









Mittwoch, 20. März 2019

Kleines bisschen Extra - irgendwie egal

"Irgendwie anders, irgendwie normal, Kleines bisschen Extra - irgendwie egal", rappt Roger Reddich in seinem Song zum Welt-Down-Syndrom-Tag. Und irgendwie bedarf es keiner weiteren Worte, der Song ist einfach perfekt, sagt alles, was mir wichtig ist. Irgendwie ziemlich genial.

Irgendwie normal


Luis ist jetzt 7 1/2 Jahre alt. Er ist ein großer, sportlicher Schulbub geworden, der so lerneifrig und wissenshungrig ist und uns immer wieder mit seinen Leistungen überrascht. Er ist nach wie vor ein Balltalent, wirft Basketballkörbe und drippelt, dass sein älterer Bruder nur so staunt. Das Mannschaftstrikot seiner Fußballmannschaft ist ihm heilig und er trainiert jede Woche fleißig mit. Er tanzt und singt in der Musikalischen Frühförderung und er lernt Klavier spielen.
Konnte er im September gerade mal so einen halbwegs geraden Strich machen, spurt er jetzt schon alle gelernten Buchstaben nach, kann L U I S schreiben und M. Er rechnet sehr souverän im Zahlenraum 5 und liest nach der Silbenmethode jedes Wort mit ihm bekannten Buchstaben. Irgendwie normal? Irgendwie ziemlich außergewöhnlich!
Zum Erlernen des M-Schreibens haben wir 2 Wochen gebraucht. Jeden Tag nach der Hausübung habe ich mit Luis geübt, ganz intensiv und es gab etliche Momente, wo ich verzweifelte und dachte, das schafft er nie. Irgendwie anders, oder?

Irgendwie ist Vieles so viel anstrengender, mühsamer, schwieriger. Auch wenn Luis und wir so ein Glück haben, mit engagierten Lehrerinnen, unterstützender Gemeinde und einem offenen, toleranten Umfeld, so müssen wir im Hinblick auf alle Kinder mit Trisomie 21 doch viel mehr kämpfen. Für funktionierende Inklusion, für Ausbildung, für Berufschancen und Betreuung, für adäquate Freizeitbetreuung, ja oft sogar für ihr Recht zu leben. Und darum schreibe ich jedes Jahr ein paar Zeilen: denn "für Mamas und Papas sind auch Kinder mit Down Syndrom immer erste Wahl. Kleines bisschen Extra - total egal!"



Dienstag, 19. März 2019

Mengenlehre nach Zwiebale

Ein Schaustück in wenigen Akten.

Der Jüngste verlangte flehentlich nach Saft. "Bitte Mama, Saft."
Die strenge Mutter: "Nein, Du hast schon so viel Süßes getrunken. Jetzt trink doch einmal ein Glas Wasser."
"Aber Mama, vom Wasser muss ich so oft aufs Klo."
"Und vom Saft etwa nicht?", fragt die etwas genervte Mutter.
"Nein, vom Saft muss ich nicht so oft pieseln. Nur vom Wasser", argument der 4jährige Knirps.

Ende

Jetzt ist mir auch klar, warum s'Zwiebale so oft Süßes essen muss. Von Schokolade, Keksen und Co. wird man einfach nicht so satt wie von den Hauptmahlzeiten.
Vermutlich ist das auch ein Gesetz aus 1604 (Wer die Unterlage der Kekse betrachtet, kennt sich aus und lobt mich bitte wegen des tagesaktuellen, politischen Blogbeitrags): Saft und Süßen gehen immer. Und so haben wir herrliche, riesige Cookies genossen; mit Schokolade, gesalzenen Erdnüssen und Mini-Snickers im Inneren!


Für 12 mega große Cookies

240 g Mehl
3/4 Teelöffel Natron
170 g Butter
130 g cremige oder "crunchy" Erdnussbutter
220 g Zucker
2 Eier
backstabile Schokostückchen (ich habe die in XL verwendet)
12 Mini-Snickers
gesalzene, geröstete Erdnüsse

glutenfreie Version: 100 g Reismehl, 100 g Hirsemehl, 40 g Kartoffelstärke, 1 TL Johannisbrotkernmehl, 1/2 Tl gemahlene Flohsamenschalen

Mehl und Backnatron in einer Schüssel mischen
Butter, Erdnussbutter und Zucker in einer Schüssel mit dem Mixer cremig rühren
Eier dazu und rühren
Mehlmischung unter dreimal unterheben.
Teig und die kleinen Süßigkeiten separat für mindestens 30 min kalt (Kühlschrank) stellen. Am besten funktioniert das, wenn man den Teig schon jetzt in 12 Häufchen teilt und diese auf einem Teller in den Kühlschrank stellt.
Backrohr auf 175 Grad vorheizen
Jedes Teighäufchen zur Kugel formen und dabei das Mini-Schokostück wie bei einem Marillenknödel in die Mitte einarbeiten
Je 6 Teigkugeln mit großem Abstand auf ein mit Backpapier bestücktes Blech legen
4-5 backstabile Schokostückchen und ein paar Erdnüsse in den Cookie drücken
13-15 min backen
Achtung! Unbedingt auskühlen lassen! Frisch sind die Cookies noch zu zerbrechlich.