Montag, 20. März 2017

Ich bin ANDERS und DU?

Am 21.3. ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Zugleich sind heuer die Special Olympics in Schladming, Österreich.
Ich bin ja eine eher realistische Mama und kann durchaus zugeben, wenn meine Kinder etwas nicht gut können oder in einem Bereich untalentiert sind. Aber bei der sehr berührenden Eröffnungszeremonie ging doch die Phantasie mit mir etwas durch und ich stellte mir vor, dass der süße Knopf da in ein paar Jahren mit einmarschiert.
   (Für meine neue LeserInnen, der süße Knopf, Luis, unser mittlerer Sohn kam im September 2011 mit einem Extrachromosom zur Welt. Das 21. Chromosom ist 3x statt nur 2x vorhanden.)

Der süße Knopf hat zwar ganz spät zu gehen angefangen, erst kurz vor seinem dritten Geburtstag, aber er ist in manchen Bereichen ein echtes Sporttalent. Gut, bei den Winterspielen werden wir ihn wohl eher nicht finden, da er Kälte und Schnee nicht so gern mag. Nichtsdestotrotz hat er heuer mit dem Schi fahren begonnen und es hat ihm riesen Spaß gemacht. Aber der Knopf ist ein echtes Balltalent! Er kann kicken, oh ja! Und den Ball werfen und fangen! Ui, ui, ui,... Also werden es vermutlich doch die Sommerspiele. ;-)

Das heurige Motto des Familiennetzwerkes Down Syndrom lautet: Ich bin Anders und Du? Jeder ist wohl besonders und hat seine eigenen Bedürfnisse. Ein paar besondere Eigenheiten bringt das Down Syndrom natürlich mit sich und es gibt ziemlich viele Sachen, die kann er mit seinen 5 Jahren noch nicht. Aber es gibt so viel, was er mit solch einer Begeisterung macht und so gut kann! Nicht nur Ball spielen. ;-)
Der süße Knopf kann inzwischen schon 115 Wörter lesen. (ganzheitliches Lesen). Er kann auch schon so tolle Sätze wie z. B: "Mama ruft: Luis komm mit Anton essen!" lesen, er kann auch einige Einzelbuchstaben lesen und damit Wörter nachschreiben. Mama, Oma, Luis, Emil, Bob. Für Bob und Luis braucht er gar keine Vorlage mehr. (wir verwenden Magnetbuchstaben, die er auf eine Tafel legt). Er kennt die Zahlen 1, 2 und 3 und findet Zahlen im Gegensatz zum Koko eher unspannend. Er malt herrliche Kritzikraztl-Bilder, er ist der beste DJ der Welt und singt ganz schüchtern "Ihr Kinderlein kommet" (auch im Hochsommer, auch im Frühling, immer!) und das "Apfelstrudellied".
Superwurm ist sein Lieblingsbuch und er weiß jedes Satzende auswendig und so lesen wir das Buch gemeinsam. Er kann kichern und lachen, dass wir gleich mit glücklich werden, er genießt seinen Schwimmkurs am Samstag mit Papa und Anna und Karl.

Anna (auch am Bild weiter unten) ist Luis große Liebe. Sie gehen Hand in Hand vom Kindergarten heim, umarmen sich, geben sich ein Küsschen und wir finden es einfach genial, dass Anna und Luis sich haben, beste Freunde sind und ihren Weg gemeinsam machen.
So anders sind sie gar nicht, oder?


Noch ein genialer Link: Besondere Bedürfnisse?

Dienstag, 7. März 2017

Von Leseanfängern und Profis


Ganz ehrlich, die Schule schafft mich. Monsieur Koko ist seit September begeisterter Erstklässler. Er findet die Schule toll, die Lehrerin sehr nett, das Extraangebot wie Chorsingen oder Frühmorgenmeditation im Advent toll, hat sehr nette neue Freunde gefunden. Nur die Hausaufgaben, tja, die sind nicht so sein Ding. Er trödelt und trödelt, jammert, sumst herum, und trödelt. Er bringt mich zur Weißglut und Verzweiflung.
Solltet ihr Kindergartenkinder Zuhause haben, GENIESST ES! Das Leben ist herrlich, unkompliziert, g'miatlich! Solltet ihr auch Schulkinder haben und an deren Hausaufgabeneinstellung verzweifeln, denkt daran: ihr seid nicht allein und gemeinsam gönnen wir uns zum Beispiel diese herrlichen Gugls.

Gewidmet ist der Gugl allerdings dem süßen Knopf. Der ist ja noch Kindergartenkind und was Buchstaben und Wörter betrifft, sehr wissbegierig. Der Knopf und ich sitzen also gerade über seinen Lesewörter (nach der Flash-Lesemethode für Kinder mit Down Syndrom), da kommt Herr Koko her spaziert und entziffert mühsam. E ... ule. Der süße Knopf schaut auf das Wort, dann seinen großen Bruder an und sagt sehr bestimmt: "Nein, Eule!"

Diese kleinen Gugl eignen sich übrigens ganz hervorragend, seinen Frust mit Süßen zu bekämpfen, denn schwupps, sind sie fast heimlich und sehr schnell im Mund verschwunden. Also auf zur nächsten Hausarbeitenrunde ;-)


Rezept für 12-48 Gugl (hängt sehr von der Größe eurer Guglform ab. Bei meiner mittleren (ca Muffingröße) sind es 12, bei den Miniguglformen ca 48 (das hängt davon ab, wie viel Teig wir schlecken)

2 Eier
125 g Zucker
125 g Mehl (ich habe das glutenfreie Mehl von Schär (farine) genommen)
1/2 TL Backpulver
125 ml Schlagrahm (=Obers = Sahne)

Backrohr auf 180 Grad vorheizen
Eier mit Zucker schaumig rühren
Mehl mit Backpulver vermischen und unter die Masse mixen
Schlagrahm einrühren (aber nicht fest schlagen)
in die Förmchen füllen und backen.
Minigugl: 15 min
Gugl: 20 min


Und wenn ihr einen richtig großen Guglhupf backen möchte, dann verdoppelt die Mengenangaben und backt den Guglhuf 50 min.
Ich kenne das Rezept nur in der glutenfreien Variante, aber es müsste mit normalem Mehl auch funktionieren.



Und wie man diese hübsche Glasur so perfekt hinbekommt, verrate ich Euch natürlich auch. Bedingung: Silikonbackform. Sonst funktioniert es nicht.
Ihr backt die Gugl, lässt sie auskühlen, löst sie aus der Form heraus. Die Form wird gewaschen und getrocknet. Dann schmelzt ihr Kuchenkuvertüre, candy melts,... und füllt diese bis zur Hälfte mit der flüssigen Schokolade. Dann drückt ihr den Gugl wieder perfekt in die Form und lässt die Schokolade aushärten. (Das funktioniert am besten im Kühlschrank)
Schaut doch echt toll aus! Und das Rezept ist so einfach, das kann Monsieur Koko schon ganz alleine. Weil Kuchen backen findet er cool; nur Hausaufgaben nicht. ;-)