Dienstag, 21. Mai 2013

Taschentuchkuchen zum World Baking Day

Am Sonntag war World Baking Day. Ja, sowas gibt es auch!

Das Motto war heuer "bake brave", frei überzestzt mit trau dich doch. Mach mal was Kompliziertes. ;-)
Bis vor ein paar Jährchen hatte ich mit Kochen und Backen ja gar nichts am Hut. Als ich noch Zuhause bei Mama und Papa lebte, war die Küche ein Tabu-Ort für mich. Meinen jüngeren Bruder interessierte das Kochen und Mithelfen. Die höchsten kulinarischen Herausforderungen waren wohl beim Pfadilager der Küchendienst oder das Würstl ins Freuer, äh Glut zu halten.
Und so verließ ich abenteuerlustig und ohne geringstes Küchenwissen das elterliche Haus. Über einen Zwischenstop im Studentenheim (mit Essem!) in Paris stand ich dann vor meinem ersten eigenem Herd. 
Improvisierend gelang ich zu immer mehr Sicherheit und hatte so meinen rechten Spaß an der im Rückblick einfachen Studentenküche.

Backen mochte ich schon immer sehr gern, nur beim Gasbackrohr waren meine Kuchen außen verbrannt und innen roh. Und so kam es, dass mein Mann von mir niemals nie einen Geburtstagskuchen bekommen hatte. Aber frisch verheiratet und endlich in einer Wohnung mit Stromherd (gut für die Küche, aber die hohen Altbauräume vermisste ich sehr) war ich voller Enthusiasmus.

Beim Kochen bin ich immer noch der "Ohne-Rezept-Koch-Typ". Ich lese mir die Zutaten durch oder denk mir welche aus, kauf ein, finde, das passt auch gut dazu und koche. Mengen, Kochdauer,... ach, das hat man mit der Zeit im Gefühl.
Und so ging ich auch mein erstes Kuchenprojekt an. Eine saftige Schokoladentorte. Eier trennen? Na gut, mach ma halt. Schnee steif schlagen und vorsichtig unterheben? Wozu das denn? Na gut, wuschdi wusch, schon war er drunter, der Teig in der Backform...

Und so entstand der berüchtigte Taschentuchkuchen!

Da ich den Eischnee nicht ordentlich unter die restliche Masse mischte, wurde er beim Backen eben an einigen Stellen in geklumpter Form fest und beim Anschneiden sah es wirklich so aus, als hätte ich Taschentücher mitgebacken.

Jetzt hab ich doch schon ein paar Jahre Erfahrung und das Motto des World Baking Days kam mir gerade recht. Ich trau mich nochmals!
Gefunden habe ich ein ähnliches Rezept in der Lecker. Bakery

Diesmal war es kein Taschentuchkuchen; wahrlich nicht! Wunderbar saftig, schokoladig, beerig,... ein Traum!

Nach einem Rezept aus der Lecker. Bakery, Vol 1, 2013, S. 27

250 g Erdbeeren
etwas + 125 g Butter
150 g + 50 g Zartbitterschokolade
3 Eier (Größe M)
Salz
125 g + 25 g + etwas Zucker
50 g Mehl
150 g Schlagrahm (=Obers, Sahne)
250 g Mascarpone
1 Pgk Vanillezucker

Springform (Durchmesser 18 cm) fetten
Backrohr auf 175 Grad vorheizen
150 g Schokolade schmelzen (Mikrowelle)
125 g Butter schmelzen (am Herd)
beides vermischen und ca 5 min abkühlen lassen
Eier trennen
Eiweiß mit 1 Prise Salz steif schlagen
Eigelb mit 125 g Zucker kurz verrühren
Flüssige Schokobutter esslöffelweise untermixen
Mehl kurz unterrühren
Eischnee in 2 Portionen unterheben
Teig in Springform geben, glatt streichen
ca 25 min backen (Kuchen soll innen noch feucht sein)
auskühlen lassen

Erdbeeren klein schneiden, mit etwas Zucker vermischen

150 g Schlagrahm halbsteif schlagen
Mascarpone , 25 g Zucker und Vanillezucker cremig rühren
Schlagrahm unterheben

Kuchen aus der Form lösen
auf eine Kuchenplatte setzen
Mascarponecreme auf den Kuchen geben, locker verstreichen
Erdbeeren drauf verteilen

Fazit: Jederzeit wieder!! Beim nächsten Mal nehme ich die Hälfte der Mascarponemasse und auch weniger Erdbeeren.

Im Originalrezept kommt auf das Erdbeercoulis noch eine Schokosoße. War mir zu üppig.

Was sind Eure Herausforderungen beim Backen? Wenn ich mein Foto mit dem Rezeptfoto vergleiche, weiß ich, welche Herausforderungen ich angehen sollte. Aber hauptsache, es war kein Taschentuchkuchen!

PS: Ich muss nicht erwähnen, dass Koko und Knopf diesen Kuchen liebten. Gell? Wenn wir nicht ein bißchen was auf Tischsitten hielten, hätten sich die 2 reingegraben! So gut war's!!!

3 Kommentare:

  1. Schokoladig, beerig...
    ... na dann schieb mal ein Stück rüber. ;-)
    Diese Sahne-Mascarpone-Masse lässt es sehr üppig aussehen. Sowas schreckt mich manchmal ab. Aber viel Erdbeeren und Schokolade hört sich gut an.
    Lg, Nina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, das finde ich auch immer sehr üppig. Nimm nur die Hälfte der Mengenangaben und Du hast leicht genug! Am Originalfoto war nur oben drauf diese Masse.
      Aber es war so viel, dass ich sie sogar rundeherum geben musste. Aber meine Männer steh'n sich auf das. ;-)

      Löschen
  2. Du hast doch tolle Ideen, bist mutig im Backen und hast noch einen guten Geschmack, ich bekommen Lust auf so eine Nachspeise, so mir Koko und Luis was "übrig" lassen.
    Weiter soviel Spaß, ganz liebe Grüße eure t.g.

    AntwortenLöschen