Freitag, 10. April 2020

Von Mitarbeitern, Ferien und Cheffehlern

Wir haben nun tatsächlich Ferien. Osterferien in den Corona-Ferien. Die 4. Woche daheim und irgendwie grüßt täglich das Murmeltier.
(für alle, die sich jetzt nicht auskennen: ihr seid zu jung ;-) Meine Generation kennt den Film "Täglich grüßt das Murmeltier" )

Zum Glück habe ich ambitionierte Mitarbeiter*, die ihr bestes tun, damit mir nicht langweilig wird. Vermutlich erwarten sie sich eine großartige Prämie und im Fall unseres jüngsten Mitarbeiters weiß ich auch schon, wie diese Gehaltsaufbesserung aussehen soll: süße Stangerln von Dagmars Greißlerei. Täglich zählt er sein Geld und fragt, wie viele Stangerln er sich kaufen kann. Bei 10 Euro sind es 100 Stangerln! Unvorstellbar viele; für s'Zwiebale, aber auch für uns. Nachdem er aber diese 100 Gummischlangen vermutlich an einem Tag essen würde und er sowieso schon aufgedreht genug ist, haben wir es nicht erlaubt.
10 sind ja auch ziemlich viel und das ist das herrliche, dass 5 Jährige zwar wissen, dass 100 mehr ist als 10. Aber 11 sind ja auch mehr als 10 und so war er halbwegs mit seinen 11 Süßigkeiten zufrieden.
Der Frieden währte nicht lange, denn (großer Elternfehler!) aus Corona-Ferien-Nachsicht haben wir diesé 11 Süßigkeiten nicht rationiert ausgegeben, sondern auf einmal. Derart gepusht von viel Zucker war der jüngste Mitarbeiter in Querulantenstimmung und ärgerte alle bis aufs Blut. Der süße Knopf, aka Mitarbeiter Nr 2 ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, knallte die Türe hinter sich zu und setzte sich zum Schlagzeug. Woraufhin Mitarbeiter 3, s'Zwiebale flüchtete, weil es ihm zu laut war, dabei brüllte er in einer solchen Lautstärke, dass er locker das Schlagzeug übertönte.

Meinen Rat, seine Energie doch bitte im Garten beim Radfahren umzusetzen, befolgte er tatsächlich und bog kurz darauf mit nacktem Oberkörper und Schihelm auf dem Laufrad ums Eck. (Den Radhelm hatte er nämlich nicht gefunden). Er erklärt mir, dass er jetzt in die Sandkiste zum Tauchen geht. Ich lache. Noch.
Wenig später steht er nämlich splitternackt vor mir und behauptet allen Ernstes, dass Mitarbeiter Nr 2 ihn ausgezogen hätte und seine Kleidung in die Regentonne geschmissen hätte. Jetzt muss man wissen, dass es unser Integratonskollege zwar schafft, sich an- und auszuziehen, allerdings nur, wenn die nötige Motivation da ist; sprich ins Fußballgewand oder in die Arbeitshose rein. Aber nie und nimmer könnte er gegen den Willen des Jüngsten diesen ausziehen.

Und ich behaupte nie wieder, dass diese Tage eintönig sind. Versprochen! Nebenher habe ich nämlich eine Runde Osterkuchen im Glas, die Böden für die heurige Ostertorte und Karottenküchlein für morgen nachmittags gebacken, Wäsche gewaschen, gekocht, Küchenkastln rausgewischt, gestaubsaugt, Wäsche aufgehängt, ….
Ich hätte jetzt gerne eine Runde echte Ferien! ;-) (psst: ich hatte eine sehr gemütliche Kaffeepause in der Sonne auf der Terrasse)

*warum Koko, Knopf und s'Zwiebale plötzlich Mitarbeiter 1 bis 3 heißen, könnt ihr hier nachlesen.

Nachdem die heurige Ostertorte noch nicht fertig ist, zeige ich Euch die vom letzten Jahr: ein sehr imposantes Stück, Highlight des Oster Sweet Tables und natürlich in meinem Buch!



Keine Sorge, der Teig ist total einfach (es ist der gleiche wie bei den Kuchen im Glas), man kann eine fertig gekaufte Nuss-Nougat-Creme zum Füllen verwenden und den Schritt mit Rollfondant kann man gerne auslassen und hat trotzdem eine herrliche Torte für den Ostertisch!




Eierlikörtorte mit Nuss-Nougat-Füllung

Zutaten für eine Torte mit Durchmesser von 15 cm

2 Eier (M)

75 g Zucker

125 ml geschmacksneutrales Öl

130 ml Eierlikör (wer den Kuchen gerne mit seinen Kindern teilen möchte, verwendet 65 ml Obers und 65 ml Milch statt des Eierlikörs)

150 g Mehl

2 TL Backpulver



Glutenfreie Version: 60 g Hirsemehl, 60 g Reismehl, 30 g Kartoffelstärke, 1 TL Johannisbrotkernmehl



2 Backformen mit Durchmesser von 15 cm


Füllung:
250 ml Schlagobers
100 g geröstete, geriebene Haselnüsse
150 ml Milch
1 EL Honig
1 Prise Salz
100 g Zartbitterschokolade
50 g Vollmilchschokolade



Backrohr auf 180 Grad vorheizen und Backformen vorbereiten.

Eier mit Zucker in einer großen Rührschüssel hellcremig aufschlagen (ca. 3-4 Minuten mit dem Mixer oder der Küchenmaschine). 
Anschließend Öl und Eierlikör dazu gießen und gut verrühren. 
Mehl mit Backpulver vermischen und mit Hilfe einer Teigspatel unter die Masse heben.

Auf beide Backformen gleichmäßig verteilen und 25 Minuten backen. Auskühlen lassen.



Anmerkung: Die Torte auf dem Foto ist ca. 15 cm hoch. Hierfür habe ich die dreifache Menge verwendet, 



Für die Füllung, Schokoladen schmelzen (in der Mikrowelle oder über einem Wasserbad). Geröstete, geriebene Haselnüsse in eine Rührschüssel füllen, geschmolzene Schokolade dazu geben und beides mit einer Teigspatel zu einer Creme verrühren.

Milch, Honig und Salz in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze erwärmen. Einige Minuten abkühlen lassen und anschließend zur Schokoladen-Nuss-Masse geben. 
Mit der Teigspatel zu einer glatten Creme rühren.

Schlagobers steif schlagen und mit der Schokoladen-Nuss-Creme zu einer glatten Creme verrühren.



Tipp: Die Creme ohne Schlagobers eignet sich hervorragend als Brotaufstrich und ist eine wundervolle, selbstgemachte Alternative zu gekauften Nussnougatcremen.






Fertigstellung der Torte (berechnet für eine Torte mit einem Durchmesser von 15 cm und einer Höhe von 15 cm)

Dreifache Kuchenmenge

Füllcreme

Buttercreme aus 250 g Butter, 250 g Staubzucker 

800 g Rolfondant, weiß

Rollfondant in hellgelb

Dekoration



Alle Böden begradigen. Einen Boden auf ein Cakeboard platzieren, mit etwas Creme bestreichen, dabei den Rand etwa 1,5 cm fei lassen. Einen weiteren Boden darauf setzen und die Torte so hoch stapeln, wie man es möchte. Sollte ein Boden übrig bleiben, kann man ihn einfrieren oder für Cakepops verwenden. Mit eventuell übrig gebliebener Füllcreme hat man ein zusätzliches Dessert. Den letzten Tortenboden mit der Backseite nach oben platzieren. Mit Buttercreme einstreichen, mit Rollfondant überziehen und nach Wunsch dekorieren. 





Ich habe aus dem hellgelben Rollfondant Kreise ausgestochen und diese nach einer kurzen Trockenzeit mit Zuckerkleber an der Torte befestigt. Als Topper fungiert ein Keramikhäschen, das mit einigen Blümchen und Mäschchen aus Rollfondant verziert ist.

Eine ganz genaue Anleitung gibt es in meinem Buch, erschienen im Kral Verlag. Die traumhaften Fotos hat Bernd Tschakert gemacht und die geniale Grafik Kathi Zenger!



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