Freitag, 20. März 2020

18 Uhr

Seit ein paar Tagen stellen sich um 18 Uhr Menschen auf ihren Balkon und musizieren - weniger erfolgreich als in Italien, was vielleicht am eher kühleren Temperament der Österreicher liegt oder daran, dass unsere Anti-Corona-Maßnahmen noch recht frisch sind - oder applaudieren. Mit dem Applaus sagen wir Danke an alle MitarbeiterInnen im Handel, den Apotheken,... die für uns da sind und weiterhin arbeiten. Wir sagen Danke an das ganze medizinische Personal, im Krankenhaus, Einsatzwägen, Arztpraxen. Wir sagen danke an die LehrerInnen, die unseren Kindern ihre Lernunterlagen so gut aufbereitet haben.

Heute um 18 Uhr stelle ich mich am Balkon und klatsche für: MICH und all die anderen Mütter.

Neben Mama bin ich nämlich jetzt noch Volksschullehrerin, Sonderschullehrerin, Kindergärtnerin und Religionslehrerin. Durch unsere tägliche Turnstunde glatt auch Turnlehrerin. Ich bin oberste Proviant-und Verpflegungsmeisterin und versuche mit dem was im Haushalt ist, gut und abwechslungsreich zu kochen. Ich bin noch mehr Mediatorin als sonst und versuche, den Bruderzwist im Hause H. gering zu halten.

Mir ist es ein Rätsel, wie Mütter mit Kleinkindern es schaffen, neben Home-Office noch ihre Kinder gut zu betreuen, womöglich noch in einer Wohnung. Wir haben hier nämlich den Luxus, dass ich einfach wie immer für die Kinder da bin und unsere Nachmittage unterscheiden sich kaum von den "Vor-Corona-Zeiten". Wir haben den Luxus eines großen Hauses und großen Gartens mit Baumhaus, Flying Fox, Sandgrube, Bungee-Trampolin und Trampolin in der Garage, damit es auch bei Regenwetter genutzt werden kann. Unsere finanzielle Existenz ist nicht bedroht. Und trotzdem finde ich, habe ich mir jetzt ein Lob, eine Runde klatschen verdient.

Und damit der Beitrag noch etwas lustiger wird, darf ich die Idee aus einer Facebookgruppe aufgreifen. Dort wird der Alltag zu Hause geschildert, nur die Kinder werden Kollege oder Mitarbeiter genannt:
Voilà, viel Vergnügen:

Meine Mitarbeiter sind hoch motiviert um 5 Uhr in der Früh aufgestanden und da ohne chefliche Beaufsichtigung haben sie kollegiale Revierkämpfe aufgeführt. Chef P war zum Glück rasch munter, konnte das Schlagzeugspiel aber auch nicht verhindern. Chef M (=ich) stellte sich erfolgreich schlafend. Um 7 Uhr hat Chef M dann die Führung übernommen und Chef P ist für den Rest des Tages im Chefbüro verschwunden.
Mitarbeiter 1 war mit seiner Arbeit so fristgerecht fertig, dass sich Chef M fragt, warum das sonst immer Stunden dauert. Chef M überlegt, ob Corona nicht als Motivator für den Rest des Jahres angestellt werden kann, verwirft die Idee aber sofort. Mitarbeiter 2, unser Integrationskollege, arbeitet folgsam und motiviert, braucht aber permanente Beisitzertätigkeit von Chef M. Mitarbeiter 3 malt hingebungsvoll Bilder und plaudert in einer Tour, was Mitarbeiter2 massiv stört.
Das Firmenturnen wird von Mitarbeiter 1 nur aufgrund angedrohter Zusatzstunden murrend absolviert; Mitarbeiter 2 und 3 sind hochmotiviert und wesentlich fitter als der Teamkollege mit 10 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Dafür erklärt Mitarbeiter 1 den Wunsch, den Betrieb zu wechseln. Er möchte zukünftig als Koch arbeiten. Chef M findet die Idee gut und organisiert sofort eine Weiterbildung. Zum Glück ist Chef M auch auf diesem Gebiet geschult. ;-)

Wir haben Cakepops gemacht. Eine perfekte Beschäftigung für Kinder: sie dürfen Kuchen zerkrümeln, gatschen, Kugeln rollen,...





Cakepops sind kleine Kuchen am Stiel. Sie lassen sich toll verzieren und in allerlei Formen herstellen. Man braucht lediglich Kuchenkrümel und etwas Mascarpone. 



Zutaten für 7-8 Stück

145 g Kuchen (am besten geeignet sind die Reste eines Rührkuchens ohne Rand. Weniger Arbeit und auch ein hervorragendes Ergebnis liefern zum Beispiel gekaufte Madeleines oder Tortenböden)

30 g Mascarpone (es klappt auch mit Creme fraiche oder Frischkäse)

Kuchenglasur

oder Candymelts + Pflanzenfett (z.B.: Kokosfett)

Candysticks, alternativ Holzspieße

nach Wunsch Zuckerstreudekor, …



Kuchen fein zerbröseln und die Kuchenbröseln in den Kühlschrank stellen und gerne ein paar Tage dort stehen lassen. So gelingen die Cakepops perfekt, man kann diesen Schritt auch auslassen oder die Brösel für 30 Minuten in das Gefrierfach stellen.

20 g Mascarpone zu den Bröseln kneten und nach und nach die restlichen 10 g Mascarpone dazu geben, sodass eine feste Masse entsteht, die gut zusammenhält. Je nach "Saftigkeit" des Ausgangskuchens braucht es hierfür etwas mehr oder weniger Mascarpone. Masse zu Kugeln formen und in den Kühlschrank geben.

Kuvertüre erhitzen. Beim Erhitzen von Candymelts bedarf es immer etwas Pflanzenfett, sonst werden die Candymelts nicht flüssig genug.

Candysticks etwa 1 cm tief in die Kuvertüre tauchen und trocknen lassen. Dieser Schritt ist sehr wichtig, denn sonst rutschen die Kuchenkugeln vom Stiel. Anschließend die Kugeln aus dem Kühlschrank nehmen. Eine Kugel nach der anderen auf einen Candystick stecken und in die Kuvertüre tauchen, drehen und die überschüssige Glasur abtropfen lassen.

Kurz bevor die Glasur trocknet, das Streudekor anbringen bzw. die Dekorelemente auf die getrocknete Glasur mittels Zuckerkleber fixieren.



Glutenfreie Version: glutenfreie Kuchenbrösel verwenden. In der Regel sind Kuchenglasur, Candy melts und Rollfondant glutenfrei. Bitte aber vor Verwendung immer die Zutatenliste der Packung lesen. Zuckerperlen sind meistens mit Weizenmehl gemacht, also nicht glutenfrei. 


Und hier noch ein paar frühere Oster-Cakepops als Inspiration







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