Sonntag, 14. April 2013

DiY: Schwedenbomben

Wer meinen langen Text über die kulinarischen Erinnerungen nicht gelesen hat, Schwedenbomben sind unsere Version vom Schokokuss, Mohrenkopf, Dickmanns.  Früher war mein Favorit eindeutig die mit Kokos; jetzt siegte Schoko pur.

Wobei bei der Schokolade muss ich noch etwas experimentieren und optimieren. Die 85 % war mir zu herb, dafür toll glänzend. Die 65 % war von der Qualität nicht so gut (das lag aber an meiner Produktwahl).

Ich hab 2 Varianten gemacht; einmal mit selbstgebackenen Waffeln - toll vom Geschmack, nicht ganz originalgetreu, und einmal mit gekauften Waffeln (so dünne Eiswaffeln in riesiger Größe, da wurde ich bei uns am Markt beim türkischen Laden fündig)

Rezept Schwedenbomben, selbstgemacht:

Waffeln:
Das Originalrezept ist von Leila Lindholm aus dem Buch Noch ein Stück.
Ich habe es verändert, in dem ich Staubzucker hinzufügte und nur die Hälfte der Memge verarbeitete.
Hier meine Version:
140 ml kaltes Wasser
100 g Mehl
200 ml Schlagrahm (=Obers, Sahne)
Staubzucker, bis es fürs eigene Empfinden süß genug ist

Wasser, Mehl glatt rühren
Schlagrahm steif schlagen
kurz vor dem Backen unterrühren
Staubzucker dazu
Im Waffeleisen backen und sofort nach dem Fertigbacken Kreise ausstechen

Schwedenbombe
Hier habe ich einige im Internet gefunden und mich für dieses Rezept entschieden. Ich habe keine Himbeeren dazugegeben. (wobei ich das sicher bald mal versuchen möchte)
Hier meine Version
3 frische Bio-Eiweiß, Größe M
20 g Zucker
1/2 TL Vanillesirup

50 g Wasser
225 g Zucker

200 g Schokolade (Lindt 85% Kakaoanteil)

Eiweiß in der Küchenmaschine mixen
Sobald sie fest werden, den Zucker einrieseln lassen
Solange mixen, bis die Mischung "nice and fluffy" ist.

Wasser und Zucker aufkochen, bis diese Mischung exakt 117 Grad hat (hui, da war ich vielleicht aufgeregt; solch exakte Sachen sind sonst nicht mein Ding)
Diesen Sirup möglichst langsam, in einem dünnen Strahl in die mixende Küchenmaschine zur Eiweißmischung geben. Der Strahl sollte nicht den Schüsselrand hinunterrinnen, sondern schön in die Masse gleiten.
Solange mixen lassen, bis die mischung glänzend und "fest" ist. Sie muss richtige "Spitzen" bilden.

Ich tat mir mit der Englischen Beschreibung der richtigen Konsistenz vermutlich so schwer, wie ihr jetzt mit meiner deutschen. Aber keinen Stress; wenn's passt, sieht man es und lustigerweise hat man es auch im Gspür.
Diese Mischung in einen Spritzsack mit runder Tülle (Durchmesser 18 mm) füllen und auf die Waffeln aufspritzen.
Für eine halbe Stunde rasten lassen.

Schokolade schmelzen
Entweder die Bömbchen eintunken (bei der ersten hab ich gar nicht gewagt zu atmen und ihr könnt euch dieses unbeschreibliche Gefühl vorstellen, als alles wieder heil aus dem Schokobad kam. Hätte ich nicht Sorge gehabt, meine Männer zu wecken, hätte ich nicht nur ein leises Jubelgeheul gestartet)
Oder, besser bewährt hat sich für mich, die Schokolade mit einem Esslöffel über der Zuckerschaummasse zu verteilen (drüber gießen; eine irre Patzerei, aber schön vom Ergebnis)

Und so schaut es dann aus, wenn der Knopf diese genießt.


Sein Blick danach: "Mama, das war das beste, was ich jemals gegessen habe. Ich will sofort mehr!"

Damit ihr jetzt aber Original Schwedenbombensemmeln bekommt, fehlt noch das Semmerl

Semmeln
Dieses Rezept habe ich auf www.thea.at gefunden und es ist von der luxenburgischen Köchin Lea Linster
Ich habe die Hälfte der Menge verwendet und noch nie, nie solch wunderbare Brötchen gegessen. Frisch sind sie perfekt, am nächsten Tag wie bei Semmeln üblich leider nicht mehr so knackig und kross.

Ansatz 1. Tag
125 g Mehl
150 ml kaltes Leitungswasser
5 g Germ (Hefe)

2. Tag
375 Mehl
150 g Wasser
4 g Germ
1 TL (Meer)salz

Zuerst einen Ansatz aus Mehl, Wasser und Germ (einfaches
kaltes Wasser aus der Leitung) machen.
Dieser Ansatz muss über Nacht bei Zimmertemperatur gären.

Am nächsten Morgen Mehl, Wasser und Germ dazu geben
Ddiesen Teig acht Minuten lang mit den Knethaken der Küchenmaschine rühren

Dann erst kommt das Salz hinein,weitere vier Minuten kneten
Den Teigl auf die Arbeitsplatte geben
mit den Händen durchkneten
eine grosse Kugel daraus formen
Teigkugel mit einem feuchten Tuch bedecken,
ungefähr zwei Stunden aufgehen lassen

Dann  etwa 35 Gramm schwere Brötchen formen.
auf ein Backblech legen und noch
einmal luftgeschützt bei Zimmertemperatur etwa eine Stunde aufgehen lassen
Bevor sie nun in den 250 Grad heissen Ofen kommen (Umluft 230 Grad, Gas
Stufe 5-6), kann man sie über die ganze Länge mit einer Klinge
einschneiden

Beim Backen benötigen sie etwas Dampf, also eine kleine Tasse Wasser
auf den Boden des Backofens schütten
12 Minuten backen, auskühlen lassen und genießen!

Und so ein Paket ging dann an meine Tauschpartnerin

Also, Semmerl aufschneiden, Schwedenbombe rein, Semmel zusammendrücken und hmmmm, das ist meine Kindheitserinnerung!
Dazu gab es noch einen Guglhupf, Apfelchips und Kokos Beitrag. Sobald die abendliche Aktivität vom Koko und die nächtliche vom Knopf es zulassen, gibt es die Rezepte zu den fehlenden Geschenken.


4 Kommentare:

  1. ohhh,mannn, das hat ihm aber geschmeckt, das macht richtig Spaß sich das Foto anzuschauen!!!!!
    ...hach, klingt aber auch lecker!!!!.....ich kann ihn verstehen, den kleinen Mann!
    LG Silvia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. liebe silvia,

      irgendwann, hoff ich, werden wir mal tauschpartnerinnen!
      lg, birgit

      Löschen
  2. Oh ja, die waren sehr, sehr lecker! Besser als die in Kopenhagen ;) Und beim Essen hab ich's genau wie Koko gemacht :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. das hätt ich gern gesehen ;-)
      vielen lieben dank fürs kompliment. deine sachen waren einfach fantastisch!

      Löschen