Freitag, 13. Juli 2018

Da:hoam

Monsieur Koko und ich sind ein paar Tage ganz allein beim Goa (=Großpapa = mein Papa) in Tirol. Also dahoam.
Und es ist so ein vertrautes Gefühl, ein flash-back in die Kindheit & Jugendzeit. Da werden Erinnerrungen wach, an Sandkastenspiele, "wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann" auf der Wiese im Hof, an rivalisierende Bandenkämpfe zwischen den Häuserblocks, an Nachmittage im Wald auf der Suche nach dem perfekten Platz für unser neues Baumhaus, an die vergeblichen Versuche, einen verstohlenen Blick in den FKK Club zu werfen, an gemeinsame Mittagessen mit den Nachbarsbuben, an Wanderungen mit den Pfadis und den samstäglichen Spaziergängen mit Tanja. An die geselligen Runden, die meine Mama immer einlud und wie sie mit meinem besten Freund stundenlang noch aufsaß, während ich schon längst ins Bett gegangen war. An nächtliche Spaziergänge, wo wir über Gott und die Welt diskutierten und das Rad neu erfanden. An die Pläne und Realisierung von Reisen, an Tanzkurse und die weltbeste Pizza beim Stigger.

Mit einem gewissen Alter (hüstl) erkennt man, dass dies so eine prägende Zeit war, dass es die alten Freunde sind, zu denen man so viel Vertrauen hat und wenn man sich nach Jahren wieder trifft, man immer noch die halbe Nacht aufsitzen kann und man "zack, bum" nahtlos daran anschließt, wo man war.

Da ist gerade ganz viel Nostalgie in mir. Was hatte ich nur für eine schöne Kinder- und Jugendzeit! Und eine der Hauptpersonen fehlt. Auch drei Jahre nach deinem Tod fehlst Du mir so. Und ich wünsche mir so sehr, dass du von Deiner Wolke auf uns runter blickst und ein bisschen stolz bist, dass du für mich, meinen Bruder und unsere Freunde so ein wundervoller Wegbegleiter  und Wegbereiter warst. Und dass Du in mir und den Herren Koko, Knopf und s'Zwiebale weiterlebst.
Danke Mama, wir vermissen Dich!

Und Du hättest die größte Freude gehabt, wie der Koko in den Kristallwelten in Wattens gestaunt hat und ihn die Glitzerei faszinierte. Du hättest mich so ausgelacht, weil ich mich am Weg zur Blasiuskapelle drei Mal verlaufen habe. Du wärst neugierig mit uns ins Haepinest zum Frühstück gegangen, um dann doch lieber Schinken und Käse zu genießen. Du hättest gestern Abend locker mit mir bis um halb 3 nachts ausgehalten und mit Robert und Heidi Grappa getrunken und wärst heute ebenso müde durch den Tag geschlapft. Und für die morgige Wanderung zur Enzianhütte hätten wir nicht google nach dem Weg fragen müssen. Du hättest das noch gewusst. Du hättest heute dem Koko im Schwimmbad Pommes gekauft und ein Eis und ganz viele Geschichten gewusst, wie es damals war, als ich so alt war wie der Koko.

Und diese Cantuccini hätten dir auch ziemlich gut geschmeckt und uns an unsere Sommer in Frankreich und Italien erinnert.


Eine Portion Sommerglück! Für ca. 24 Stück (bei größerem Bedarf einfach Rezeptangaben vervielfältigen)

Zitronen-Lavendel-Cantuccini
50 g geriebene Mandeln ohne Haut
40 g ganze Mandeln (mit Haut)
125 g Mehl
90 g Zucker
13 g Butter
1 Ei
4 Tropfen Lavendelöl (aus der Apotheke und ACHTUNG! Nicht mehr als 4 Tropfen, es schmeckt sonst zu "seifig". Im rohen Teig schmecken die 4 Tropfen extrem, im gebackenen Zustand ist es dann perfekt)
Abrieb einer Bio-Zitrone (ich hatte ein riesiges Exemplar und habe ca die Hälfte der Schale verwendet)
1 Prise Salz

glutenfreie Version: 125 g glutenfreie Mehlmischung (unbedingt 1 Ei der Größe L verwenden) oder 60 g Hirsemehl, 65 g Reismehl, 1 TL Johannisbrotkernmehl


Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben
in der Mitte eine Mulde bilden
Butter (kleingewürfelt) und Ei dazugeben
Lavendelöl und Zitronenzesten dazugeben
alles zu einem Teig verkneten und diesen 30 min im Kühlschrank rasten lassen
Backrohr auf 200 Grad vorheizen
Teig in 2 Teile teilen und zur Rolle formen
diese 10-15 min backen
auskühlen lassen
in Stücke schneiden
nochmals 8-10 min backen

Und wenn ihr jetzt den Backofen öffnet, dann strömt euch Südfrankreich und Italien um die Ohren. Das ist gigantisch! Da ist man per Kopfkino sofort im Urlaub, versprochen! Sofern man halt diese Destinationen als Urlaubsorte mag. Es gibt ja auch Leute, die den kühlen Norden und Zimtschnecken bevorzugen. Ich mag zum Glück beides und naschen sowieso.



Eine schöne Sommerzeit und teilt diese Cantuccini mit alten und neuen Freunden! Verschenkt habe ich sie so:

Donnerstag, 28. Juni 2018

Lagerkoller, die 2.

Ich habe mich gerade gewundert, warum es so unaktuell hier ist und habe mal ein bisschen gelesen. Hier habe ich glatt ein Tränchen vor Rührung verdrückt und mir insgeheim gedacht, "wow, gut geschrieben". Und hier dachte ich "oh ja, da war doch noch etwas" und "oh nein, morgen fangen auch Ferien an."
Dieser Beitrag "Lagerkoller" berichtet nämlich vom quasi nahtlosen Übergang der Weihnachtsferien (krank) zu den Semesterferien (krank). Dann war die Familie H. ein paar Tage gesund und pünktlichst zum Start der Osterferien kommt Monsieur Koko abends von den Pfadfindern zurück, legt sich ins Bett und schläft ohne Abendessen ein. Am nächsten Morgen waren sie schon da: die verdächtigen Pünktchen. Alles klar, der Koko hat Schafblattern (= Feuchtblattern, = Windpocken). Zum 2. Mal. Vor vier Jahren hatte er sie im Sommer mal sehr leicht. Jetzt richtig. Also Ferien Zuhause verbracht.
Exakt eine Woche später ist das Zwiebale ein Pünktchen. Ziemlich sicher fand er den Wortwitz "Anton und Pünktchen" wenig erbauend und er war so richtig arm. Nachdem geteiltes Leid aber halbes Leid ist und fast alle aus Kindergarten und Volksschule irgendwann diese Pünktchen bekamen, war ich ja schon recht gelassen unterwegs. Wohl wissend, dass es hiermit erledigt ist, weil der süße Knopf hatte sie vor 4 Jahren ja relativ stark. Frohen Mutes verschenkte ich die noch zur Reserve erworbene "Anti-Juck-Tinktur" an Kokos Freund. Und dann...
ja dann waren in Woche 3 des Krankenlagers plötzlich Pünktchen beim Knopf da. Es wurden mehr und mehr und er war übersäht von diesen lästigen & juckenden Bläschen. Mit Pinsel bewaffnet schmierten wir ihn ein und er war wirklich ein armes krankes Mäuschen.

So, Koko, Knopf, Zwiebale, morgen fangen 9 Wochen Sommerferien an! Damit wir alle fit bleiben, gibt es etwas Gesundes, mit Vitaminen! ;-)

Zitronengugl


70 g weiche Butter
100 g Zucker
2 Eier
150 g Mehl
1/4 TL Backpulver
1/4 TL Natron
150 ml Buttermilch
Abrieb einer Bio-Zitrone + einige Spritzer Zitronensaft

glutenfrei: 50 g Reismehl, 50 g Maismehl, 25 g Kartoffelstärke, 1/2 TL Johannisbrotkernmehl und statt 150 ml Buttermilch habe ich 160 ml verwendet


Backrohr auf 180 Grad vorheizen
Butter und Zucker schaumig schlagen
Eier untermixen
Mehl unterheben
Buttermilch, Zitronenabrieb und je nach Vorliebe Zitronensaft dazu
gut vermischen und in Miniguglförmchen füllen (bis knapp unterhalb des Randes)
ca 15 min backen
genießen und gesund bleiben!








Dienstag, 20. März 2018

Eine Extra Portion Spaß!


Einmal im Jahr - immer am 21.3. gibt es hier kein Rezept. Zumindest kein Rezept für etwas Schokoladiges oder Keks & Kuchen & Co.

Aber vielleicht einem Rezept fürs Leben?

Der 21.3. ist der Welt Down Syndrom Tag. Bei Menschen mit Trisomie 21 (= Down Syndrom) ist das 21. Chromosom 3x vorhanden und daher bietet sich dieses Datum perfekt an.
Auch wenn das (mediale) Interesse nur kurz und punktuell auf den "Tag des Dwon Syndroms" leuchtet, so bringt diese vermehrte Aufmerksamkeit viel. Sie stärkt Gruppen, die sich für die sozialen, politischen Rechte von Menschen mit Trisomie 21 einsetzen. Sie informiert und zeigt auf und hilft vielleicht Eltern, die vor der Entscheidung stehen, ihrem ungeborenen Kind mit Trisomie 21 das Leben zu schenken. Sie ermutigt uns Eltern, den Weg weiterzugehen und sie bietet die Möglichkeit, Danke zu sagen.

Wenn ihr auf der linken Task-Leiste "Koko & Knopf" wählt, dann seht ihr meine Beiträge der letzten Jahre zu diesem Thema. Da gibt es auch viele nachdenkliche Töne und Zeilen über eine Extra Portion Anstrengung und Herausforderung, aber heuer sollen hier einfach mal nur die spaßigen Seiten zählen!

Der süße Knopf hat jetzt schon gut 6 1/2 Jahre eine extra Portion Spaß am Leben. 
Sein neuestes Hobby ist YouTube Musikvideos schauen. Ich komme vor ein paar Tagen gerade vom Wäscheaufhängen und finde den Knopf am Boden liegend vor. Ui, denke ich mir; entweder ist er müde (eher unwahrscheinlich) oder es gab Streit mit Monsieur Koko und ich sehe das Resultat einer wilden Rauferei (eher wahrscheinlich). Aber es ist ruhig, der Knopf hüpft plötzlich auf und streckt ein Bein nach hinten durch und versucht mit den Armen eine Figur zu machen. Neugierig schaue ich ums Eck ... da läuft das Video von Ed Sheeran - thinking out loud. (Der Knopf hat inzwischen eine eigene Playlist - yeah Fortschritt!!! - und seine Lieblingsvideos laufen da). Und im Video tanzt Ed Sheeran mit einer Partnerin und der Knopf imitiert die Tanzfiguren!
Selten so gelacht!!! Und ganz objektiv, der Knopf könnte da quasi schon mittanzen. Und plötzlich erfüllte mich Lebenslust und Freude, Glück und Stolz. Ja, der Bub, der da so ungelenk tanzt und lacht, das ist mein Sohn!

Und jeden Dienstag bei Claudia in der Musikschule hat der Knopf besonders viel Spaß. Wir studieren drei Lieder für den großen Auftritt im Berndorfer Stadttheater (für alle Berndorfer "World of Music - ein kultureller Fixtermin!!!!) ein. Und Luis und seine Anna rocken die Bühne! Annas Hüftschwung ist einfach legendär und Luis lacht und klatscht und strahlt uns Publikum (=Mamas, Papas, Großeltern) an und beim Tanz im Kreis bleibt er immer genau vor uns Zuschauern stehen und winkt! Dass der ganze Tross an Kleinkindern, der ihm folgt, in ihn reinrennt und der Kreis der Tänzer sich an einer Stelle staucht und an der anderen große Lücken aufweist, ist ihm herzlich egal. Er strahlt und winkt und mir geht bei jeder Runde das Herz über vor Freude und Glück und Stolz. Ja, der Bub, mit den leicht schräg stehenden Augen und dem Schlurfschritt, der nur den Refrain (la la la) laut mitgrölt, das ist mein Sohn!

Und jeden Donnerstag beim Fußballspielen gibt es für Luis eine extra Portion Spaß. Er rennt und läuft und strahlt. Und er passt! Und schießt den Ball in die Höhe! Für mich war es anfangs eine Überwindung, in diese fremde Welt des Fußballs einzutauchen und ich glaube, die Fußballer hatten ebenfalls Angst, sich auf die fremde Welt eines Kindes mit Behinderung einzulassen. Jetzt, ein halbes Jahr später, gehört Luis einfach dazu. Es findet sich meistens ein älterer Bursch, der mit ihm hin und her passt oder er schaut sich von den anderen Bambinis die Übung ab. Und wenn er dann nach einer Stunde in seinem schicken (pardon coolen) Fußballdress, komplett verschwitzt und mit so einem glücklichen Grinser aus dem Turnsaal kommt, dann bin ich so glücklich und stolz. Ja, der Bub, der noch nicht richtig spricht und immer noch Windeln hat, das ist mein Sohn!

Und wenn Luis seine Lesemappe herausholt und mir vorliest: "Es brennt oft. Feuerwehrmann Sam rettet die Menschen. Sam ist mutig. Sam ist ein Held." dann freut er sich, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Oder wenn er mit seiner Frühförderin Patrizia sich die Welt der Zahlen und Buchstaben erobert, schneidet, klebt, malt, dann macht er das mit einer Begeisterung, einem inneren Antrieb und purer Freude am Lernen. Das macht mich so stolz und ich denke mir: Ja, der Bub, der durch sein Extrachromosom ein extra an Herausforderungen beim Lernen bekommen hat, das ist mein Sohn. Der macht seinen Weg. Der erobert mit einer Extraportion Spaß die Welt. Luis, mein großer, süßer Knopf: Mach weiter so! Tanze, singe, kicke, lerne und lass uns nie vergessen, dass mit einer Extraportion Spaß am Leben es einfach leichter, schöner, lebenswerter ist!


Und es ist ja nicht nur mein Sohn. Mein Mann ist für Luis so, so wichtig. Papa ist einfach der Aller-allerbeste und wenn Papa da ist, da kann ich einpacken.
Luis ist Enkelsohn von Oma und Opa und von Goa und der Nona im Himmel und sie alle unterstützen den süßen Knopf auf seinem Weg.
Luis ist der Große im Kindergarten und ohne Margret und ihrem Team wäre der Knopf sicher nicht so mitten im Leben angekommen, wie er es jetzt ist.
Luis ist bald ein Schulkind und ohne der Selbstverständlichkeit mit dem ihn die Volksschuldirektorin aufgenommen hat, würde der erfolgreiche Weg der Inklusion nicht weitergehen.
Luis ist Freund. Er ist Annas bester Freund und die zwei Spezialisten verstehen sich einfach. Sie streiten und lachen und spielen und tanzen und stützen sich. Was gibt es schöneres, als solche Freunde zu haben. 
Luis ist Bruder und auch wenn sich die drei streiten bis dass die Fetzen fliegen, dann weiß ich doch, im Ernstfall sind sie Brüder. Da stellt sich einer vor den anderen und verteidigt ihn, beschützt ihn, tröstet und lacht.

Luis ist Luis. Mit 3x21. Mit einer Extra Portion Spaß, Glück, Ausdauer, Leichtigkeit, Strahlen, Lachen, Leben, Liebe. Luis ist Luis.








Sonntag, 18. März 2018

Die Verhandlung, Teil III

S'Zwiebale hat seinen Schnuller immer noch. Ursprünglich geisterte mal die Idee im Hause Koko & Co, dass der Kleine den Schnuller dem Nikolaus schenkt. Zuerst sehr begeistert von dem in Aussicht gestellten Traktor, verließ ihn kurz vorher der Mut und er vertagte es aufs Christkind und schlussendlich meinte er, dass der Osterhase seine Schnuller bekommt. (Die Vorgeschichte gibt es hier und hier zum Lesen).

Inzwischen ist s'Zwiebale gut 3 1/2 Jahre und hat wohl die Reihenfolge der"big parties" im Jahr verinnerlicht. Denn vor ein paar Tagen sagte er plötzlich "Mimi (=wenn er sehr zärtlich zu mir spricht, sagt er statt Mama Mimi. Woher er das hat... ich habe keine Ahnung, finde es aber ziemlich süß), meine Schnuller bekommt das Christkind." Aha, okay...

Ihr merkt schon, dass ich diesem Thema ziemlich entspannt gegenüber stehe. Der Schnuller beschert uns ruhige Nächte und da bin ich ziemlich egoistisch! Mir ist völlig egal, ob die Jungs in unserem Bett, unterm Bett, in ihrem eigenen mit 100 Kuscheltieren, Nachtlicht oder was auch immer schlafen, Hauptsache ICH schlafe gut. S'Zwiebale wird abends ins Bett gelegt, Schnuller rein, Kuscheltuch alias WauWau in die Arme und erledigt. Und nachts wenn er schlecht träumt und weint -> Schnuller rein, zwei drei "Züge" à la Maggie Simpson und fertig (Danke übrigens an mam: die Schnuller, die im Dunkeln leuchten sind ein Segen!)
Und untertags beschert er dem Rest der Familie auch ruhige Momente. Der Jüngste fühlt sich einfach ziemlich oft benachteiligt (wenn man den Ältesten befragt, fühlt dieser sich ständig total benachteiligt; nur der süße Knopf ruht im wahrsten Sinne des Wortes in der Mitte) und muss das durch Geweine, Gezeter und Geheule laut kund tun. Schnuller rein und kurz Ruhe.

Also, sorry Osterhase, die Schnuller vom Zwiebale bekommst Du heuer nicht, aber so wie ich die Geschichte einschätze, hast Du nächstes Jahr gute Chancen.

Wir haben Osterpfoten (=Madeleines) gebacken und da es ja wieder so richtig geschneit hat, haben wir ein Pfötchen auch in weiße Schokolade getaucht. Jetzt hat der Osterhase Schneepfoten!


Dieses Rezept ist unser derzeitiger Favorit. Mindestens einmal pro Woche backen wir es. Ursprünglich ist die Teigmesse für eine Guglhupfform bemessen und da es ein "Becherrezept" ist, haben wir die Menge belassen und diesmal unzählige Kleinigkeiten daraus gezaubert.


Rezept von meiner lieben Freundin Vesna für 1 Guglhupf oder
z.B. 18 Midi Guglhupfe und 12 Madeleines und 18 mini Donuts

1 Becher Sauerrahm
1 Becher Zucker
1 Becher Mehl + 1 Pkg Backpulver
1 Becher Kakao (NICHT Backkakao, sondern diesen gesüßten zum heißen Kakao zu machen)
1 Becher geriebene Nüsse (unser Favorit: Haselnüsse)
ca 3/4 Becher Öl (Maiskeimöl, z.B.)
3 Eier

Backrohr auf 175 Grad vorheizen
Formen vorbereiten
Sauerrahm in eine Schüssel geben
Becher auswaschen und trocknen und als Maßeinheit verwenden
restliche Zutaten dazugeben und mit dem Mixer mischen
Fertig (cool, oder?!!)

Teig in die Form/Förmchen geben und backen.
Der Guglhupf braucht ca 50 min
Die Midiguglhupfe waren in 25 min fertig,
die Madeleines in 12 und die
Mini-Donuts in 12
Muffins haben wir noch nicht gemacht, werden vermutlich auch 25 brauchen

gf Version: Das Mehl durch ein glutenfreies ersetzen. Ich habe diesmal das gf Mehl von Finax verwendet. Und das sagenhafte ist, egal mit welchem glutenfreien Mehl, das Backwerk bleibt tagelang saftig. Und das will etwas heißen!!!


Abgesehen davon, dass diese Küchlein in jeder Form bisher sagenhaft geschmeckt haben, ist es zudem so leicht, dass jeder der drei Herren es ohne Hilfe backen kann. Und was mich ganz besonders freut: die Madeleines sind so perfekt geworden!



Und damit der Osterhase schon ein paar Nester hat, haben wir die Mini-Donuts in reichlich Schokolade und Zuckerstreusel getaucht.

Dienstag, 13. März 2018

Lagerkoller


Es gibt ja so Jahre, da bleibt die ganze Familie gesund und strotzt nur so vor Vitalität und einem perfekten Immunsystem. Und dann gibt es Jahre, da nimmt man so jeden Virus mit, der im nahen und weiten Umkreis herumschwirrt.
Heuer war so ein Supergau-Jahr. Seit Weihnachten kränkelte mal der eine, mal der andere. Und dann vor 4 Wochen war es endgültig aus. Monsieur Koko krank. Der Bub, der nie krank ist, lag eine Woche im Bett. Dann das Zwiebale. So richtig krank, der Kleine. Und dann der süße Knopf und zum Drüber-Streuen nochmals s'Zwiebale. 2 1/2 Wochen durchgehend Krankenlager.

Das letzte Mal war das im Oktober 2015. Das war ein Horror! Und ich erinnere mich so gut daran, weil ich, als es den Burschen besser ging, auf die blödsinnige Idee kam, mit ihnen Kekse zu backen. Quasi als sinnvolle Beschäftigung. Nachdem aber mein Nervenkostüm durch Magen/Darmvirus vom Knopf, gefolgt von Scharlach vom Knopf, gefolgt vom Scharlach vom Koko und drei Wochen Zuhause etwas angegriffen war, gestaltete sich dieses Keksbacken eher als Qual. Klebrige Kinderhände, Mehl überall, ein Gestritt um den Nudelwalker (=Teigausroller), Marmeladetropfen auf der ganzen Arbeitsplatte und ein Zwiebale, das festgekrallt an meinem Hosenbein stand und mich keinen Moment los ließ.

Und deswegen habe ich diese Kekse so lange im Archiv geparkt. Dieses Mal war ich schon klüger. Kein filigranes Keksbacken, sondern nur reichlich Schoko, Nüsse und Cookies für mein Nervensystem, lauter gute Sachen für die Kids und DVDs. Die gab es 2015 nämlich noch nicht im Hause Koko & Co. und ich bin immer noch kein Freund vom übermäßigen Medienkonsum. 2 Folgen Feuerwehrmann Sam oder Barbapapa auf DVD nach dem Abendessen für Koko & Knopf und hin und wieder einen Kinoabend für den Koko und seinen Freund. Aber beim Kranksein muss es Ausnahmen geben.
Und so meinte Monsieur Koko nachdem er wieder gesund war. "Irgendwie war es auch recht gemütlich. So viele Hörbücher und jeden Tag einen Film schauen."

Und nachdem es in ein paar Tagen ja wieder schneien soll, passen diese herbstlichen Kekse gerade ganz wunderbar. Zurück ins Schneckenhaus, einigeln, Tee trinken, Kekse essen und gemütlich einen Film schauen! Monsieur Koko empfiehlt: Das Dschungelbuch oder Robin Hood (Klassiker von Walt Disney)

Rezept für unzählige Igelkekse. (Der Teig lässt sich auch prima einfrieren und später wieder verwenden, zum Beispiel, wenn Ostern plötzlich vor der Tür steht)

165 g Staubzucker
230 g weiche Butter (Zimmertemperatur)
1 Ei
1 TL Vanilleextrakt
475 g Mehl
2 TL Backpulver

Backrohr auf 190 Grad vorheizen
Staubzucker mit Butter cremig rühren
Ei  und Vanilleextrakt dazu mixen
Mehl mit Backpulver vermischen und zur Masse geben
gut mit dem Mixer oder den Händen durchkneten
Wenn das Ei sehr groß war, kann es sein, dass man noch etwas Mehl braucht; es sollte ein gut ausrollbarer Teig sein.
Teig ausrollen und Kekse ausstechen.

Je nach Größe brauchen die Kekse zwischen 7 und 10 min im Backrohr.
Wir haben die Igel mit Hagebuttenmarmelade gefüllt.



Montag, 5. Februar 2018

Für meine Freundinnen



Einmal im Monat treffe ich mich vormittags mit zwei Freundinnen. Und dann erfüllen wir sämtliche Klischees, die man über Hausfrauen nur haben kann. Wir sitzen von ca 9.00 bis 11.30 gemütlich zusammen, trinken Kaffee und Prosecco (reichlich ;-) ), in der Adventzeit auch Eierlikör, lassen uns die unterschiedlichsten kulinarischen Spezialitäten schmecken und plaudern und kichern. Wir unterhalten uns wenig über Kinder, noch weniger über Männer, hin und wieder wird politisiert, aber meistens plaudern wir übers Essen, Kochen und das ewige Thema Abnehmen. Das ist immer ziemlich lustig, weil das Abnehmen von uns nicht ernsthaft betrieben wird, weil wir uns einfach so mögen wie wir sind. Aber trotzdem ist es jedesmal Thema und es ist einfach herrlich, über Low Carb und no sugar zu sinnieren und sich noch so einen kleinen Gugl einzuverleiben. Fast ein bisschen rebellisch. :-)

Diese süßen kleinen Eierlikörgugls widme ich all meinen Freundinnen. Die sind nur für Euch, nix für die Kinder. Und aus der Ferne oder Nähe sag ich mal Danke! Es ist schön, mit der einen ewig lang zu telefonieren, mit der anderen immer noch kindische Spinnereien auszutauschen, oder an tollen süßen Projekten zu arbeiten, durchs sommerliche Baden zu bummeln und mehrere Abende (yeah, wir werden immer besser) übers Jahr verteilt einfach nur für uns zu haben, gemeinsam zu frühstücken, spazieren zu gehen, besucht zu werden, stets anrufen zu dürfen.
Und Danke an meine Opernball-Freundinnen! Durch euren Tratsch letztes Jahr via what's app und sms wurde ich so von der Eröffnung abgelenkt, dass ich die Highlights der Polonaise versäumt habe. Ihr seid ein fantastischer Mama-Opernball-Telefontratsch-Ersatz. Bis donnerstags!

Mini-Eierlikör-Gugl
Das Rezept reicht für ca 60 Stück. Ich habe diese Form und die sind wirklich ganz klein: Mini-Guglhupf-Form
Für etwas größere Formen (Muffingroß) reicht die Teigmenge vermutlich für 12 Stück.

2 Eier
75 g Zucker
1 Packung Vanillezucker
125 ml geschmacksneutrales Öl
125 ml Eierlikör
150 g Mehl
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
optional: weiße Kuvertüre zum Eintauchen

Backrohr auf 180 Grad vorheizen
Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren
Öl und Eierlikör zur Masse geben und gut verrühren
Mehl, Backpulver, Salz unterheben
Die Masse in einen Spritzbeutel füllen und in die Guglförmchen spritzen
15 min backen, etwas auskühlen lassen und die nächste Tranche backen, ...

Ich habe sie diesmal pur gelassen, aber mit etwas weißer Schokolade wie zum Beispiel hier schmecken sie sicher auch köstlich.

Also, Prost, meine lieben Freundinnen!









Dienstag, 30. Januar 2018

Sonntägliche Erfolgserlebnisse


Am Sonntag spazierte ich nach sehr langer Zeit mal wieder mit dem süßen Knopf in den Nachbarort, vorbei an den Rehen, im Wald und zurück am kleinen Bach. Eine optimale Strecke, weil sich sonntags kaum ein Traktor, Bagger, Lastwagen zeigt, der gebührend bewundert werden muss. Ich kann also flott gehen. Der Knopf flott im Kinderwagen sitzen und Kommentare abgeben.

Inzwischen ist er sprachlich in gut sortierten Zwei-Wortsätzen angekommen. Und wisst ihr was? Das ist extrem effizient. Wir anderen machen viel zu viel Worte. Man könnte das auch kurz und prägnant ausdrücken. "Computer Musik" heißt "Ich möchte bitte auf YouTube Musikvideos schauen." "Claudia Musik" = "Gehen wir heute in die Musikschule zu Claudia?" "Suppe Abendessen" = je nach Tonlage "Gibt es Suppe zum Abendessen?" oder "Ich hätte gerne Suppe zum Abendessen"

Durch diese effiziente Sprachweise hat er natürlich jede Menge Zeit für die wirklich wesentlichen Dinge des Lebens: Lego-Duplosteine durch die Gegend schmeißen, Kapla Türme bauen, CDs sortieren, seine Brüder ärgern und über wichtige gesellschaftspolitische Dinge nach zudenken. Wer diesen Blog und mich kennt, weiß, dass ich stets versuche, meine drei Buben etwas genderneutral zu erziehen. D.h. sie dürfen Glitzer, Rosa, Lila, Feenstaub haben, ihre Fingernägel lackieren, mit einem quietschrosanen Kinderwagen ihre Puppe in den Kindergarten chauffieren, sie können Feuerwehrmann Sam und Baumeister Bob hören und Conni und im Garten herumgatschen, beim Tisch dekorieren helfen. Sie müssen ihr Geschirr abräumen, das Zimmer aufräumen und lernen, dass ein Bub auch ins Ballett gehen kann und eine Frau Baggerfahrerin werden kann.

Gerade was die Motorisierung betrifft, bin ich (vermutlich zu schlechtes Vorbild, weil ich nicht Auto fahre), mäßig erfolgreich. Diese ungläubige Blicke meiner drei Herren, wenn ich behaupte, dass da im Lastwagen vorne eine Fahrerin sitzt, die vergesse ich nicht!

Jedenfalls kommen der süße Knopf und ich bei der Siedlung vorbei und da steht immer ein Motorrad. Immer. Und immer wird kommentiert "Motorrad Mann". Immer. Und ich antworte immer: "Ja, da ist ein Motorrad. Das kann eine Frau aber auch fahren." "Frau Motorrad Nein. Mann Motorrad" ist Knopfs Antwort, s'Zwiebale brüllt der Einfachheit halber nur "Nein!" Immer. Immer?
Nein!!!! Knopfs Antwort am Sonntag war: "Ahso. Motorrad Frau!"

Mein Grinsen war so breit, dass ich dieses riesen Keks glatt so in den Mund hätte schieben können. Und diese Kekse sind riesig! S'Zwiebale braucht sogar beide Hände, um sie zu essen.


Sie sind aber auch extrem gut, mit kleiner Überraschung drinnen. ;-)

gigantische Erdnussbutter-Schokoladen-Cookies
 abgewandelt nach einem Rezept von Bakerella

für 12 Stück
1 1/2 Cups Mehl
1/2 Cup Backkakao
3/4 Teelöffel Natron
170 g Butter
1/2 Cup cremige Erdnussbutter
1 Cup Kristallzucker
1/2 Cup brauner Zucker
2 Eier
backstabile Schokostückchen (ich habe die in XL verwendet)
12 "Peanut butter candy cups" (gab es beim Hofer bei einer Amerika-Aktionswoche; es funktioniert aber auch mit einem Mini-Mars, Mini-Snicker,...)

Mehl, Kakao und Backnatron in einer Schüssel mischen
Butter, Erdnussbutter und beide Zuckerarten in einer Schüssel mit dem Mixer cremig rühren
Eier dazu und rühren
Mehlmischung unter dreimal unterheben.
Teig und die kleinen Süßigkeiten für mindestens 30 min kalt (Kühlschrank) stellen. Am besten funktioniert das, wenn man den Teig schon jetzt in 12 Häufchen teilt und diese auf einem Teller in den Kühlschrank stellt.
Backrohr auf 175 Grad vorheizen
Jedes Teighäufchen zur Kugel formen und dabei das Mini-Schokostück wie bei einem Marillenknödel in die Mitte einarbeiten
Je 6 Teigkugeln mit großem Abstand auf ein mit Backpapier bestücktes Blech legen
4-5 backstabile Schokostückchen in den Cookie drücken
13-15 min backen
Achtung! Unbedingt auskühlen lassen! Frisch sind die Cookies noch zu zerbrechlich

Ich genieße meinen Mini-Erfolg mit diesem Mega-Keks! ;-)