Sonntag, 21. Juni 2020

Müde machen

Unser Jüngster, s'Zwiebale, ist untertags der größte Held, laut und draufgängerisch, mutig und unerschrocken, aber sobald es abends ins Bett geht, wird er zur Kuschelmaus, die mindestens 3 Kuscheltiere und den Papa. Gut, die Mama geht auch, aber lieber hat er den Papa, denn da hat er einen aufmerksamen Zuhörer, zumindest für kurze Zeit. 
Unsere Familie teilt sich beim Einschlafen nämlich in 2 Lager - Der süße Knopf und mein Mann legen sich ins Bett und beim "Gute Nacht" sind sie beim "t" schon eingeschlafen. Monsieur Koko, s'Zwiebale und ich brauchen länger zum Einschlafen, mitunter sehr lange, wobei s'Zwiebale oft eine Stunde braucht.

In der Früh teilt sich unsere Familie auch in 2 Lager - Team Langschläfer: ich; Team Frühaufsteher: alle anderen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Abends schaut es also so aus bei uns, dass der süße Knopf in seinem Bett schnarcht, der Koko in seinem Bett liest und s'Zwiebale nicht in seinem Bett liegt, sondern im "Mama-Papa-Bett" und sich laut beschwert: "Mach dich nicht müde. Ich will nicht, dass du dich müde machst!" "Wie mache ich mich denn müde?" ist die Frage des Papas. "Wenn du liest, machst du dich müde!"

Und es kommt nicht selten vor, dass s'Zwiebale nach einer Zeit wieder aus dem Schlafzimmer gestapft kommt und mich bittet, mich neben ihn zu legen, denn: "Der Papa schläft schon. Und wenn er schläft, kann er mich nicht mehr vor Monstern, Dieben und Dinosauriern beschützen!"
Papas können das aber auch im Schlaf!

Weil s'Zwiebale seinen Papa so ganz besonders lieb hat, hat er ihm zum Vatertag Muffins gebacken; ganz allein aus dem Backbuch ausgewählt und den Großteil der Arbeit auch erledigt!

Ziemlich stolz präsentiert s'Zwiebale seine Matilda-Muffins!


Das Rezept stammt aus dem Buch: Der kleine Drache Kokosnuss. Rezepte aus der Drachenbäckerei"
Wir haben es ein bisschen adaptiert.

Zutaten:
2 Eier
150 g Zucker
1/4 l Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl)
80 g Sauerrahm
200 g Mehl
1 Pkg Backpulver
50 g geröstete, geriebene Haselnüsse
Zuckeraugen 
Mandelsplitter
75 g Doppelrahmfrischkäse
40 ml Schlagrahm (=Sahne = Obers)
100 g Staubzucker

glutenfrei: Da s'Zwiebale am Backen war, haben wir eine fertige glutenfreie Mehlmischung verwendet; jene von Spar free from.


Backrohr auf 150 Grad Umluft vorheizen.
Papierformen ins Muffinblech geben.
Eier, Zucker, Öl und Sauerrahm mit dem Mixer verrühren.
Mehl, Backpulver und Nüsse mischen und zum Teig geben.
Teig in die Muffinförmchen verteilen.
20 - 25 Minuten backen.
Auskühlen lassen.

Frischkäse, Schlagrahm und Zucker in einer hohen Schüssel mit dem Mixer verrühren, bis die Masse steif ist.
In einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen.
Zacken auf den Muffin aufspritzen und Mandelsplitter hineinstecken.
Zuckeraugen mit Hilfe der Creme am Muffin befestigen und fertig ist das Stachelschwein Matilda!


PS: Matilda ist die beste Freundin vom Drachen Kokosnuss und zusammen mit dem Fressdrachen Oskar und dem Feuerdrachen Kokosnuss ein echt cooles Team. Wir lieben diese Abenteuer!




Mittwoch, 10. Juni 2020

Mit Leichtigkeit

Es ist schön, wenn durch Kinder neue Begriffe ins Haus kommen. Okay, es gibt auch Wörter, auf die könnte man gerne verzichten, wie Kokos vorpubertäres "boah, eyyyy", Knopfs "gaga" und Zwiebales "Blödi". Manche Wörter werden schnell vergessen, manche verboten, manche toleriert und manche in den familiären Sprachgebrauch aufgenommen.

Ein ganz herrliches neues Wort brachte s'Zwiebale mit: "mit Leichtigkeit". 

Kannst du bitte von der Veranda die Kartoffeln holen? "Mit Leichtigkeit!"
Schaffst Du das, ist das nicht zu schwer? "Mit Leichtigkeit!"

Wenn der kleine Knirps mit seinem immer noch leicht schielenden Auge, der coolen Brille und den entzückenden Locken da steht und mit einer solchen Selbstverständlichkeit "mit Leichtigkeit" antwortet, dann schmilzt mein Herz vor Freude und Glück. Und da musste sogar Monsieur Koko lachen, der von mir gerade gefragt wurde, wie man hier überholt (Fahrradprüfung) und s'Zwiebale laut antwortete: "Mit Leichtigkeit!"


In diesem Sinne, mit mehr Leichtigkeit lässt es sich ziemlich gut leben und mit noch mehr Leichtigkeit so ein herrliches Stück Tarte genießen. (Dass das Abtrainieren der Kuchenkilos nicht mit solch einer Leichtigkeit passiert, ist ein anderes Kapitel 😉)



Erdbeer Tarte

Für den Mürbteig

150 g kalte Butter
75 g Zucker
1 Ei
1 Prise Salz
300 g Mehl

glutenfrei: 120 g Reismehl, 120 g Hirsemehl, 60 g Kartoffelstärke, 1 1/2 TL gemahlene Flohsamenschalen

Backrohr auf 180 Grad vorheizen
Butter in kleine Stücke schneiden und zusammen mit Zucker, Ei, Salz und Mehl zügig mit dem Knethaken des Rührgeräts verkneten. (bzw. per Hand - das mache ich lieber)
Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben (bei der glutenfreien Version mit Reismehl) 
Teig etwas flach drücken.
Auf die Teigscheibe einen Bogen Backpapier legen und mit dem Nudelholz auf dem Backpapier rollen. 
Den Teig in die gewünschte Größe ausrollen, in die Tarteform heben und andrücken.
Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen.
Mit Backpapier belegen und mit Backlperlen (oder Reis) 10 Minuten blind backen.
Das Backpapier mit den Blindbackperlen entfernen und Tarteboden nochmals ca 10 Minuten backen.
Auskühlen lassen.

Je nach Größe der Tarteform bleibt etwas Teig übrig. Entweder kleine Tarteletteförmchen damit auskleiden und wie oben beschrieben backen oder einfrieren.



Für die Creme
1 + 3 Blatt Gelatine
250 g Erdbeeren
2 + 1 EL Erdbeersirup (alternativ Himbeer- oder Holundersirup)
2 Eigelb (M)
250 g Mascarpone
200 ml Schlagrahm (= Obers, = Sahne)
3 EL Zucker

1 Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Erdbeeren waschen, putzen, in kleine Stücke schneiden und pürieren. 

2 EL Erdbeersirup in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze erwärmen. Gelatine gut ausdrücken und im warmen Sirup auflösen. Diesen Sirup ins Erdbeerpüree gießen, vermischen und die Masse im Kühlschrank aufbewahren.

3 Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen. 

Eigelbe und Staubzucker über einem heißen Wasserbad ca. 5 Minuten mit dem Mixer hellcremig aufschlagen. Die Schüssel darf dabei das kochende Wasser nicht berühren. Anschließend auf die Seite stellen.

Mascarpone in einer großen Rührschüssel kurz mit dem Mixer glatt rühren. 

1 EL Erdbeersirup in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze erwärmen. Gelatine gut ausdrücken und im warmen Sirup auflösen.

Cremig geschlagene Eigelb-Zuckermischung zum Mascarpone geben und kurz vermischen. Gelatine-Sirup dazu gießen und ebenfalls mit dem Mixer kurz verrühren. Erdbeerpüree aus dem Kühlschrank holen und vorsichtig mit Hilfe einer Teigspatel unter die Mascarponecreme rühren.

Obers mit Zucker steif schlagen und unter die Mascarponemasse heben. Diese Masse in die Tarte gießen, fest werden lassen (am besten über Nacht) und dekorieren.

Wenn von der Creme etwas übrig bleibt, einfach in Dessertgläser füllen und genießen. Mit Leichtigkeit!