Donnerstag, 2. Juni 2016

Ein Baum, ein Baum,... viele Bäume!

Vor gut einem Jahr bin ich mit dem süßen Knopf und dem Zwiebale vormittags viel spaziert. Also, ich bin spaziert, die Herren haben sich chauffieren lassen. Das Zwiebale hat meistens eine kurze Siesta gehalten, der Knopf war munter und ganz konzentriert. Sein verbaler Sprachschatz hat sich gerade langsam erweitert und die interessantesten Dinge konnten ihn begeistern.

Zum Beispiel war er fasziniert vom Wort Baum. Erst kam ein zögerliches Ba, Wochen später ein Bam und dann plötzlich BAUM! Unsere Route führt uns immer in die Nachbarortschaft, am Waldesrand entlang, vorbei an den Rehen. Reh konnte er dann auch schon ziemlich bald sagen, nur gab es davon nicht so viele. Das war dann nicht ganz so nervig. Denn es ist ja oft so, dass man sich über ein neues Wort wahnsinnig freut, wenn es aber gefühlte tausendmal am Tag gesprochen wird und man immer, IMMER, darauf reagieren muss, dann kann das echt auch anstrengend werden. Echt, tschuldigung, ist so. ;-)

Am Weg zum Waldesrand begegneten uns natürlich auch einige Bäume, die wurden allerdings kommentarlos ignoriert. Aber sobald wir den Wald erreichten, fuchtelte der süße Knopf ganz aufgeregt mit den Händen, streckte einen Arm aus, der Zeigefinger ganz durchgestreckt und rief enthusiastisch: "BAUM". Und er wollte Anerkennung dafür, zumindest musste man das Wort wiederholen, sonst geriet sein enthusiastisches, aber zumindest halbwegs leises Rufen in wütendes Gebrüll. Was wiederum das Zwiebale geweckt hätte. Gut, bei Nummer 3 war ich was die Schlafenszeit betrifft, eh schon ziemlich relaxed, aber einen plärrenden Herrn Zwiebal schieb ich ungern im Wald umher. Da hätte ich gerne meine Ruhe. Aber nix da, da war schon wieder ein Baum! "BAUM"!
Das einzige, was den Herrn etwas besänftigen konnte, war ein Lied. Leider ist mein Repertoire an Kinderliedern immer noch ziemlich bescheiden und Lieder wo Bäume vorkommen, kannte ich nicht. Also habe ich eines erfunden.
Der Text ist ein ziemlicher Hit und ich rechne mir eigentlich Chancen am Musikmarkt aus. :-) Oder im pädagogischen Sektor, weil er so lehrreich ist!

"Ein Baum, ein Baum, ein so ein hoher Baum.
Ein Baum, ein Baum und noch ein Baum sind Bäume.
Viele Bäume sind der Wald, tralalalalalaa!"

Warum mir die Geschichte heute einfällt? Tja, ich war mit dem Zwiebale unterwegs, selbe Route, Bäume interessieren ihn gar nicht, schon eher ein entgegen kommender Hund und die Rehe fand er ziemlich uninteressant, als sie nicht nach seiner begeisterten Begrüßung "wawa" zu bellen anfingen. Leider kommt man beim Spazierweg am Rückweg - wenn man Lebensmittel einkaufen muss und das müssen wir eigentlich immer - an der Bundesstraße vorbei. Und da ist wirklich viel los. Und das Zwiebale richtet sich bei jedem Fahrzeug auf, wedelt hysterisch mit dem Arm herum und kommentiert: "Augo", "Traktor" (dazu zählen auch alle Lastwagen, Baufahrzeuge, Hauptsache groß) und "Augole". Zum "Augole" macht er brav die Gebärde Motorrad, also weiß ich, dass ein Augo ein Auto ist und ein Augole ein Motorrad.
Und wehe, man bestätigt seine Sichtung nicht!

Zu sich selbst sagt er übrgens auch Augo, nicht Anton oder Tonton, wie ihn der Knopf nennt.
Und für uns alle zur Erholung gibt es fantastischen Holunderkuchen mit Himbeeren. Eine Eigenkreation, auf die ich sehr stolz bin!


Holunderkuchen mit Himbeeren (oder Erdbeeren, dann ist er ganz saisonal)
für eine Springform mit Durchmesser 18 cm

125 g zimmerwarme Butter
100 g Zucker
2 Eier und 1 Eigelb
40 g Hirsemehl
50 g Reismehl
60 g Maismehl
(für eine nicht glutenfreie Variante müssten 200 g Weizenmehl passen)
1/2 TL Johannisbrotkernmehl (für die normale Version weglassen)
1 TL Backpulver
2 Dolden Holunder
ca 30 ml Milch
1 EL Holundersirup
125 g Himbeeren

Backrohr auf 200 Grad vorheizen
Backform einfetten und mit Mehl bestäuben
Holunderblüten von der Rispe lösen und in die Milch geben
Holundersirup ebenfalls dazu und auf die Seite stellen
Mehlsorten mit Backpulver vermischen
Zucker und Butter schaumig rühren
Eier einzeln unterrühren
Mehlmischung dazu
mit der Milch zu einem schönen Rührteig mixen
In die Form füllen und 10 min bei 200 Grad backen
Dann auf 160 Grad herunterschalten
Form aus dem Backrohr nehmen
Himbeeren im Kuchen verteilen, dabei den Teig aus der Mitte etwas zum Rand drücken, schieben. (Der Rand ist schon etwas fest, in der Mitte ist es noch total flüssig; wenn man den Teig nicht "umverteilt", geht der Kuchen sehr unschön unregelmäßig auf; ich berichte aus Erfahrung)
ca 40 min fertig backen.







2 Kommentare:

  1. Deine Schriften zu lesen macht echt Spaß :) Hatte nichts derartiges erwartet als ich den Titel gelesen hab. Musste wirklich loslachen, wenn ich an die ersten Worte meiner Nichte (Heute 5 Jahre alt) erinnere :D
    Grüße :)

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