Ziemlich genau wusste ich, dass ich das Thema "Aufklärung" immer offen ansprechen würde. Obwohl meine Eltern beide aus sehr konservativen Elternhäusern stammten, wurde bei uns Zuhause über Sex und Co. immer offen gesprochen.
Jetzt ist Monsieur Koko bald 10 Jahre alt und im nächsten Halbjahr steht in der Schule Sexualkunde am Programm; also ein gewisser Zugzwang, denn ich wollte, dass er es von seinen Eltern erzählt bekommt.
Kein Problem, dachte ich mir also, bei der nächsten passenden Gelegenheit rede ich mit ihm. Tja, irgendwie ergab sich diese passende Gelegenheit nicht und einmal, da hätte es so gut gepasst, aber während ich mit den zwei Kleinen an der Hand zum Fußballtraining hetzte, war mir dann doch nicht so danach.
Wie sich der Samen in die Eizelle bohrt, die sich dann teilt, wie das Baby wächst und auf die Welt gebracht wird, kein Thema. Solch "wissenschaftliche" Dinge erklärte ich gerne. Aber wie der Samen zur Eizelle kommt, das anzusprechen war dann doch schwieriger als gedacht. Innerlich musste ich ja schon über mich schmunzeln, weil Manches im Elternleben einfach doch nicht so läuft, wie man sich das vorstellt. (ha, ha, Manches.... ;-) )
Vor ein paar Tagen war dann aber die perfekte Gelegenheit. Yeah! Monsieur Koko musste einen Text über Laubfrösche lesen und nach der Textpassage, dass das Männchen den Samen über die vom Weibchen ausgestreuten Eier gibt, erklärte ich dann, dass das bei Menschen ja so ähnlich ist.
Nach meiner kurzen, knappen Erklärung schaute mich der Koko groß an, schluckte und las weiter. "Der Laubfrosch lebt ungefähr 2 Monate als Kaulquappe, …"
Hä, fragte ich mich innerlich. Keine Fragen, kein weiteres darüber reden? Also machte ich nach Beendigung des Textes einen Versuch: "Magst Du noch etwas wissen? Also über die Frösche oder die Menschen?" Okay, also nicht.
Dafür brauchte ich aber ein extragroßes Stück Kuchen. Manche Gespräche, auch wenn sie so einseitig sind, können ganz schön anstrengend sein.
Foto: Bernd Tschakert
Und wieder ein Punkt abgehackt am Weg zum Erwachsenwerden. Uff.
Dieser herbstliche Kuchen ist einfach eine perfekte Nervenstärkung nach anstrengenden Gesprächen.
Foto: Bernd Tschakert
Rezept aus meinem Backbuch: "Kuchenparty. Süße Feste feiern."
Süßkartoffelkuchen mit Cheesecreamfüllung:
Zutaten für eine Torte mit Durchmesser von 15 cm
2 große Süßkartoffeln
250 g Mehl
1 ¾ TL Backpulver
½ TL Backnatron
1 TL Zimtpulver
¼ TL Ingwerpulver
Messerspitze Nelkenpulver
115 g Butter, Zimmertemperatur
190 g brauner Zucker, fein
2 Eier (L)
Glutenfreie Version: 100 g Buchweizenmehl, 100 g Hirsemehl, 50 g Kartoffelstärke, 1 TL Johannisbrotkernmehl
2 Backformen mit einem Durchmesser von 15 cm
Backrohr auf 190 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen.
Süßkartoffeln mit einer Gabel rundherum einstechen und ca. 1 Stunde garen. Herausnehmen, schälen und das Fruchtfleisch durch eine Kartoffelpresse drücken. 350 g davon in eine Schüssel geben und auskühlen lassen. Den Rest anderswertig verarbeiten. (Tipp: zu einer Gemüsecremesuppe verarbeiten, unter ein Kartoffelpüree mischen oder pur mit etwas Butter und Meersalz genießen – das mache ich immer und es schmeckt herrlich!)
Backrohr auf 175 Grad herunterschalten und Backformen vorbereiten.
In einer kleinen Schüssel Mehl mit Backpulver, Backnatron, Zimt, Ingwer und Nelkenpulver vermischen. In einer großen Rührschüssel Butter und Zucker ca. 3 Minuten lang cremig mixen. Eier hinzufügen und gut unterrühren. Süßkartoffelpüree ebenso unter mixen. Die trockenen Zutaten hinzugeben und mit einer Teigspatel gerade so lange vermischen, bis sich ein homogener Teig bildet. Die Masse auf die beiden Backformen aufteilen und 30 Minuten backen. Auskühlen lassen.
Für die Creme:
80 g Creme fraiche
40 g Doppelrahmfrischkäse
200 g Mascarpone
50 g Staubzucker
Alles mit dem Mixer zu einer Creme verrühren.
Fertigstellung der Torte.
Beide Tortenböden begradigen und horizontal halbieren; so hat man dann 4 Tortenböden. Einen Boden auf ein Cakeboard platzieren, mit etwas Creme bestreichen, einen weiteren Boden darauf setzen und so fortfahren, bis alle Böden aufgebraucht sind. Den letzten Tortenboden mit der Backseite nach oben auf den Tortenstapel legen. Mit der restlichen Creme einstreichen und dekorieren.
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