Es gibt sie noch zu kaufen: Zwetschken! Ein paar vereinzelte, süße, saftige Exemplare gibt es noch. Und ich spreche von den kleinen, dunkelblauen Dingern und nicht den riesigen lila Exemplaren. Wobei die kann man sicher auch sehr gut für diesen Kuchen verwenden, aber für mich als Tiroler-Mäderl kommen nur Zwetschken infrage, am besten die aus Stanz. (zumindest gibt es dort den besten Zwetschkenschnaps, aber das ist eine andere Geschichte)
Diese Galette passt perfekt zu den bunten Blättern, den schönen Herbsttagen, dem frühen Nebel und der warmen Nachmittagssonne. Ihr könnt sie ganz einfach so bei einer Tasse Tee genießen oder wie wir bei philosophischen Betrachtungen über das Leben.
S'Zwiebale macht sich nämlich derzeit ziemlich viele Gedanken über seine Zukunft und wie das so ist mit der Verwandtschaft. Es ist ja auch ganz schön schwer, zu verstehen, dass der Papa zum Opa Papa sagt und überhaupt... So hat mein liebster Ehemann unserem Jüngsten erklärt: "Wenn Du Papa wirst, dann bin ich ein Opa." Das leuchtete dem 4-jährigen ein.
Seitdem überlegt s'Zwiebale, was er denn so alles braucht, wenn er Papa ist. "Papa, wenn ich Papa bin, dann musst Du mich jeden Tag in die Arbeit mitnehmen. Dann brauch ich Geld." Papa: "Mache ich." sZ: "Wenn ich Papa bin, dann brauche ich viel Geld. Du musst mir das Geld geben, weil ich weiß ja nicht, wie viel Geld ich brauche." P: "Okay". sZ: "Du Papa, wenn ich Papa bin und Du Opa bist,..." So ging das eine ganze Weile während wir den Kuchen aßen.
Dann wurde das Gespräch plötzlich unterbrochen, weil der junge Herr aufs Klo musste. Ziemlich freudestrahlend und stolz kam er mit mir zurück und vermeldete: "Du Papa, es kam Gaga und Piesel gleichzeitig. Das kann ich jetzt schon. Das ist toll!"
Liebes s'Zwiebale, mit diesen Fertigkeiten bist Du jetzt quasi fürs Leben gerüstet! ;-)
Zwetschken-Haselnuss-Galettes
Rezept aus frisch gekocht 9-18
Teigmenge reicht für 4 Galettes oder 3 Pieformen (Durchmesser 20 cm, Randhöhe 5 cm)
400 g Dinkelmehl
200 g gemahlene Haselnüsse
200 g Kristallzucker
250 g kalte Butter
1 Ei
1 Ei
100 g Marzipanrohrmasse
1 kg Zwetschken
1 EL Staubzucker
für die glutenfreie Version statt des Dinkelmehls: 180 g Buchweizenmehl, 100 g Hirsemehl, 100 g Reismehl, 20 g Kartoffelstärke, 2 TL Johannisbrotkernmehl)
Marzipan in den Gefrierschrank legen
Mehl (bzw. Mehle in der gf Version), 150 g Nüsse und 150 g Zucker in einer Rührschüssel vermischen.
Butter würfeln und dazu geben.
Ei trennen,
Dotter in die Schüssel geben.
Dann die Mischung in der Schüssel mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten
In Frischhaltefolie gewickelt 30 Min (gerne in der gf Version auch 1 Stunde) im Kühlschrank rasten lassen
Backrohr auf 180 Grad Umluft (!!!!) vorheizen.
Marzipan reiben (geht in leicht angefrorenem Zustand wesentlich einfacher)
mit Eiklar und 50 g Haselnüssen und 50 g Zucker mit dem Mixer gut vermischen.
Zwetschken vierteln und entkernen.
Teig in 4 Teile teilen
jeden Teil auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen
Jeweils 2 Kreise auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen
mehrmals mit einer Gabel einstechen
Marzipanmischung mittig darauf verteilen, dabei einen Rand von 5 cm frei lassen
Zwetschken auf der Füllung verteilen
Teigränder darüber klappen und leicht festdrücken
20 - 25 min backen, nach der Hälfte der Backzeit die Bleche tauschen.
Mit Staubzucker bestreuen und lauwarm oder kalt genießen. Dazu passt ganz wunderbar ein Vanilleeis oder noch besser eine Kugel Haselnusseis.
Mich hat der glutenfreie Teig diesmal so geärgert, dass ich nach 2 Galettes aufgegeben habe und den Teig in eine Pieform drückte. Würde ich für die glutenfreie Version empfehlen! Und im Gegensatz zu anderen glutenfreien Backwaren schmeckt diese Pie am 2. Tag wesentlich besser und saftiger!
Nachtrag: Ich hatte etwas Teig übrig und habe ihn eingefroren, im Kühlschrank Wochen später aufgetaut und er ließ sich in der glutenfreien Version herrlich ausrollen. Also bitte lasst den glutenfreien Teig mehrere Stunden im Kühlschrank, am besten über Nacht.
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